Steiner - © Foto: APA/AFP/Bertrand Guay

George Steiner: Abschied eines Sprachgewaltigen

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George Steiner, Literaturwissenschafter, Kulturhistoriker und einer der letzten Universalgelehrten, ist 90-jährig in Cambridge gestorben.

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George Steiner, Literaturwissenschafter, Kulturhistoriker und einer der letzten Universalgelehrten, ist 90-jährig in Cambridge gestorben.

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„Wir haben keine Anfänge mehr“: Mit diesem düsteren Satz eröffnete George Steiner seine 2001 publizierte „Grammatik der Schöpfung“. Im geistigen Klima der Gegenwart gebe es „eine Müdigkeit im Kern“, so sein Befund. Das Geschirr werde abgeräumt. „Feierabend, die Herrschaften.“

Montag dieser Woche hat der bedeutende Kulturphilosoph, Literaturkritiker und Essayist selbst endgültig Abschied genommen: Im Alter von 90 Jahren ist er im britischen Cambridge gestorben, wo er sich bis ins hohe Alter noch am Wissenschaftsbetrieb beteiligt und mit seiner Frau, der britischen Historikerin Zara Schakow, gelebt hatte.

Wie schreiben und sprechen? Um diese Frage kreiste das Schaffen Steiners, der 1929 bei Paris geboren wurde – als Sohn eines aus Wien gebürtigen und wegen des wachsenden Antisemitismus nach Frankreich emigrierten jüdischen Bankiers. 1940 musste Steiner mit seinen Eltern nach New York fliehen. Er studierte in Paris, Chicago, Harvard und Oxford, lehrte u. a. in Princeton und ab 1961 als Professor für vergleichende Literaturwissenschaft in Cambridge. Seine publizistische Heimat war anfangs der Economist, schließlich der New Yorker.

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