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Zum ersten Mal im Swimming-Pool

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Sie haben die Schrecken des Krieges erlebt, Hunger und Not: 40 Kinder aus dem zerschossenen Sarajevo verbrachten im August einen zweiwöchigen Urlaub in Graz. Das besondere daran: Alle Völksgruppen auf dem Gebiet von Bosnien-Herzegowina waren in der Gruppe vertreten: Kroaten, Serben, moslemische Bosniaken und Juden; zehn Kinder aus jeder der miteinander verfeindeten ethnischen Gruppen und sieben Begleitpersonen.

„Die Kinder waren glücklich und haben sich ungeheuer gut vertragen", schwärmt Elfie Melnizky, vom Landesintegrationsverein für Flüchtlinge Steiermark (LIFE), der den Aufenthalt zusammen mit der Gesellschaft steirischer Kinderdörfer organisierte. Finanziell unterstützt wurde die Aktion von der Steiermärkischen Landesregierung und der Stadt Graz. Einige private Sponsoren trugen mit Sachspenden dazu bei: die Kinder wurden mit Kleidung, Schul- und Hygieneartikeln reich beschenkt.

Am Programm stand sogar ein Ausflug nach Wien, doch die Hauptattraktion sei der Swimmingpool ihrer Unterkunft gewesen, erklärt Melnizky: „Verständlich, wenn man weiß, daß es in Sarajevo zwei Jahre lang kein Wasser aus Leitungen gegeben hat und das Wasser unter Beschuß oft kilometerweit vom Brunnen geholt werden mußte." Die Oranisatorin freut sich auch über die gelungene

Zusammenarbeit der verschiedenen Kulturvereine in Bosnien, die für eine Versöhnung der verfeindeten Volksgruppen optimistisch stimmt. „Sie mußten zusammenarbeiten und es hat funktioniert", sagt Melnizky.

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