Zum Tod von Christo: Meister des Verhüllens
1935 als Christo Vladimirov Javacheff im bulgarischen Gabrovo geboren, sorgte der Verhüllungskünstler Christo international für Faszination. Nun ist der 84-Jährige verstorben.
1935 als Christo Vladimirov Javacheff im bulgarischen Gabrovo geboren, sorgte der Verhüllungskünstler Christo international für Faszination. Nun ist der 84-Jährige verstorben.
„Total irrational und sinnlos“, so bezeichnete der bulgarisch-amerikanische Künstler Christo seine gigantischen Verhüllungen von Landschaften und Gebäuden. Faszinieren konnte er damit jedoch Millionen. Am Sonntag ist der 84-Jährige in New York gestorben. Zu den berühmtesten seiner Projekte zählen die safranfarbenen Tore im New Yorker Central Park („The Gates“), der 1995 verhüllte Berliner Reichstag und die schwimmenden, mit orange-gelbem Nylongewebe bezogenen Stege auf dem Iseo-See in der Lombardei („Floating Piers“).
Die Werke entstanden meist in Zusammenarbeit mit seiner Frau Jeanne- Claude. Angela Huemer besichtigte „Floating Piers“ im Juni 2016 für die FURCHE: „Christos und Jeanne-Claudes Kunst ist im Geist der frühen 1960er Jahre verwurzelt, so Germano Celant, der Leiter des Projekts, ein mit Christo befreundeter italienischer Kurator. In dieser Zeit nahm die Kunst neuartige Formen an, oft bewusst außerhalb der elitären Museums- und Galerienmauern im öffentlichen Raum und zeitlich begrenzt."
„Floating Piers“ realisierte Christo schließlich alleine, Jeanne-Claude verstarb bereits 2009. Geplant hatten die beiden außerdem die Verhüllung des Arc de Triomphe in Paris, welche im April dieses Jahres hätte verwirklicht werden sollen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Projekt auf nächstes Jahr verschoben. Das Pariser Kunst- und Kulturzentrum Centre Pompidou will dem verstorbenen Künstler nun eine Hommage widmen.