Eskalation in Nahost
DISKURSWelche Strategie die Mullahs fahren
In Israel warten die Bewohner in Ungewissheit und Sorge auf den iranischen Vergeltungsschlag. Parallel dazu machen die USA – nach eigener Darstellung – den letzten Versuch, die Eskalation abzuwenden. Ob das gelingt, dürfte von der Person Benjamin Netanjahu abhängen.
In Israel warten die Bewohner in Ungewissheit und Sorge auf den iranischen Vergeltungsschlag. Parallel dazu machen die USA – nach eigener Darstellung – den letzten Versuch, die Eskalation abzuwenden. Ob das gelingt, dürfte von der Person Benjamin Netanjahu abhängen.
Humor kann eine Überlebensstrategie sein. „Wir frönen unserer Leidenschaft zum Luxusleben – dank Israel“, postet ein Bekannter im Libanon, der für die nächsten Monate eine Segelyacht angemietet hat. Zu einem Wucherpreis. Dafür musste er sich verschulden. Dabei weiß der Vater von vier Kindern längst nicht mehr, wie er im wirtschaftlichen und politischen Chaos des Libanon seine Familie ernähren soll. Aber die Yacht ist eine der letzten Möglichkeiten, das Land zu verlassen, sollte der Krieg mit Israel losgehen. Seine Angst versucht der verzweifelte Mann mit Galgenhumor unter Kontrolle zu halten.
Galgenhumor in Israel und dem Iran
In Israel spotten die Menschen, man hätte die tunnelbaubegabten Hamas-Leute besser mit dem Ausbau der Tel Aviver U-Bahn betraut. Dann hätte der sich nicht so unerträglich lange hingezogen und die Hamas wäre mit sinnvollen Aufgaben ausgelastet gewesen statt auf dumme Gedanken zu kommen. Meine jüdische Freundin, die mich an diesen Witz erinnert, weil sie sich wieder über die endlosen Baustellen-Staus im Stadtzentrum aufregt, erzählt gleich danach, dass sie jetzt den Schutzraum ihrer Wohnung so eingerichtet haben, dass die ganze Familie dort schlafen und im Notfall mehrere Tage überleben kann. „Dieses Warten auf den iranischen Angriff ist furchtbar, wir sind mit den Nerven am Ende.“ Ihre Stimme geht vom Lachen ins Zittern über.
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