Die Krone hat eine neue Kolumnistin. Jeden Sonntag darf Frieda Nagl, Gastwirtin und Wut-Oma, ihrem Zorn freien Lauf lassen. Man komme jetzt bloß nicht auf die Idee, das Tourette-Syndrom institutionalisiere sich in dem für ungebremsten Grant und provinzielle Mieselsucht am besten geeigneten Medium. Nein, es ist vielmehr so, dass hinter der Frieda-Fassade mit Dirndl und Mistgabel ein hochmodernes Kulturphänomen steckt, das die Krone erkannt hat. Die "Angry Old Granny" als Antwort auf den "Angry Young Man". Freilich, die Wut-Oma wendet nicht ihren "Blick zurück im Zorn", sie sieht gegenwärtig rot. Und auch mit differenzierter Gesellschaftskritik hat Granny nix am Lodenhut. Ist ja auch total veraltet. Wenn schon Rebellin, dann erdig: Alles Misthaufen! So geht es dann zu in einer Sitzung der Krone-Wut-Geriatrie: "Ahhhh!!! Jetzt hod die EU den Kochlöffi verboten!! Soiche Deppn!! Und wos tut der Faymann? Nix!! Dem ghean ein paar hinter die Löffi! Dichand, Du reicher Rotzbua, wos is? Des soll I net schreiben? Nix do, I schreib des. Faymann, Verräter! Und wos lies I doo? Beschwerden über mei Hotel?? Stinkerte Matratzen?? Deppate Gäst! Bleibts daham! Mir is aa nix gschenkt worden. I klog olle!! I kriag a Wut!! I schreibs!! I wüü an Kaffee!! Jannee, an Kaffee!!"
