Griaß Eich Leitln! Wia ma olle wissn, hob ma wieda a horts Joa ghobt, de schwoche Wirtschaft und de Oabeitslosn, de vün Flüchtlinge, imma mehr Ungustln rennan umadum -oba im Vergleich zu de ondan Länder hob ma uns do gaunz guat durchgwurschtelt! Die künftige Neujahrsansprache des Bundespräsidenten? Hört man auf die Zeichen der Zeit, kann man nicht umhin, einen Vormarsch des Dialekts in der politischen Rede zu bemerken. Das zeigte sich schon in den TV-Duellen um das höchste Amt im Staat: Hofer gegen Hundstorfer, das war Brutalität! ("Mochns as ned so lecherlich, dans liaba antwortn!") Aber auch der politische Nachwuchs pflegt die Rede, wie der Schnabel gewachsen ist. Julia Herr, Leitstern der Sozialistischen Jugend, kam bei der letzten ORF-Sendung Im Zentrum gar nicht erst auf die Idee, einen überregionalen Ausdruck zu wählen. Vielleicht ist hier der habituelle Urwiener Michael Häupl Idol, der gerade jetzt wieder zeigt, wer die Zügeln in der Partei in der Hand hat. Wer denn sunst, bittschee? Woher aber rührt die neue politische Liebe zur Mundart? Ist es vermeintliche Volksnähe, die unkontrollierte Reaktion auf Untergriffe - oder ein weiterer Beitrag zur Selbstprovinzialisierung? Heats Leitln, I glaub des kenn ma uns schenken!
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