Drohne - © Foto: Wolfgang Machreich

Bundesheer: Schutzschild in der Krise

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Eine Waffenübung macht die Stärken und Schwächen des Bundesheeres deutlich: Während ein hypermodernes Drohnenabwehr-System alle Stückeln spielt, wird die Miliz von Material- und Nachwuchssorgen gequält.

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Eine Waffenübung macht die Stärken und Schwächen des Bundesheeres deutlich: Während ein hypermodernes Drohnenabwehr-System alle Stückeln spielt, wird die Miliz von Material- und Nachwuchssorgen gequält.

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Soldaten in Kampfmontur – mit Helm auf dem Kopf und Sturmgewehr vor der Brust – stapfen aus allen Himmelsrichtungen heran. Schritt für Schritt ziehen sie den Kreis um eine motorisierte Radaranlage und einen von Tarnnetzen zugedeckten Militär-Kastenwagen mit einer Art weißem Pilz auf dem Dach immer enger. Was es mit diesem Technik-Schwammerl auf sich hat, davon wird später noch ausführlich die Rede sein. In diesem Moment zieht ein anderer Farbtupfer die Aufmerksamkeit der Militärs und des geladenen Presse-Corps auf sich: Eine Dame in zitronengelbem Bademantel, mit Flip-Flops besohlt und Handtuch bewaffnet, trippelt schnurstracks durch die Kampfszene – und stellt die Perspektive richtig: Der Ort dieser Bundesheerübung ist das Strandbad von Perwang am Grabensee, wo der Salzburger Flachgau ins oberösterreichische Innviertel übergeht. Auch wenn die Frühlingstemperaturen noch kein Badewetter bieten, die Frau am Weg ins (sehr) erfrischende Nass passt in diesen Rahmen. Was aus diesem „So wie immer“-Kontext rausfällt, ist hingegen das Militär.

Übung ohne Drehbuch

Das war so geplant: Die Waffenübung „Schutzschild 22“, bei der sich Anfang April über 350 Milizsoldaten des Jägerbataillons Salzburg dem Schutz von kritischer Infrastruktur widmeten, folgte laut den Militär-Regisseuren keinem Drehbuch, sondern forderte die Teilnehmer „mit überraschenden und immer schwieriger werdenden Aufgaben“ heraus. Eine davon war, besagte mobile Radaranlage und den Kastenwagen mit seinem Pilz auf dem Dach vor dem Angriff der „Feind-Darsteller“ zu schützen.

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