Christlichsoziales Gewissen, Querdenker, Kohl-Kritiker

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Weinbau, Bergsteigen und Paragliden zählen zu seinen Hobbys - 1992 stürzte der damals 62-Jährige bei letzterem ab und brach sich einen Wirbel. Politisch war er drei Jahre zuvor abgestürzt: 1989 verstieß ihn Helmut Kohl aus dem Amt des CDU-Generalsekretärs, das er seit 1977 bekleidet hatte. "Er dachte, ich sei sein Leibsekretär - ich war aber der Generalsekretär der CDU", kommentierte Geißler das Zerwürfnis mit dem allmächtigen Kanzler. Zuletzt war er einer der schärfsten Kritiker Kohls im Zusammenhang mit der CDU-Spendenaffäre.

Indes, nicht nur in Machtfragen, auch inhaltlich stand Geißler oft quer zur Parteilinie: Er war stets so etwas wie das christlichsoziale Gewissen der Union, er plädierte dafür, die Option einer Koalition mit den Grünen offenzuhalten, er wandte sich gegen den Begriff der "Leitkultur" als Maßstab für Integration. Im Zentrum seiner politischen Überzeugungen steht die Idee einer internationalen sozialen Marktwirtschaft als Alternative zum US-Modell des "Kapitalismus pur".

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