Contact Tracing - © Foto: APA / dpa / Sven Hoppe

Contact Tracing: Kein Sommer wie damals

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Oberösterreich hat sich als erstes Bundesland zu regio nalen Lockdowns entschlossen. Wird das Beispiel Schule machen, und was ist generell zu erwarten?

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Oberösterreich hat sich als erstes Bundesland zu regio nalen Lockdowns entschlossen. Wird das Beispiel Schule machen, und was ist generell zu erwarten?

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„Rückkehr der Maskenpflicht in Oberösterreich“ titelten die Medien, obwohl diese ohnehin nie gänzlich aufgehoben wurde. Seit letzter Woche müssen sie nun, zusätzlich zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, auch in Geschäften, Einkaufszentren und vom Servicepersonal in der Gastronomie getragen werden. Der Grund: Ende Juni wurde ein Cluster in einer Linzer Freikirche bekannt, auf den mehr als 220 Corona-Infektionen zurückzuführen sind. Kurz darauf wurden kleinere Ausbrüche in drei Schlachthöfen in Ried, Wels-Land und Braunau festgestellt. Zusätzlich zur regionalen Maskenpflicht ließ die Landesregierung Schulen und Kindergärten in fünf Bezirken, inklusive Linz, schließen. Die Infektionszahlen sind mittlerweile wieder unter Kontrolle, doch Vorsicht ist weiterhin geboten – deshalb auch die kurzfristig ausgerufenen Maßnahmen. „Das Tracing der Freikirchenbesucher war schwierig, weil die Betroffenen aus mehreren Gemeinden stammen und immer wieder neue Fälle aufgetaucht sind“, sagt Carmen Breitwieser, Gesundheits- und Sozialsprecherin der Bezirkshauptleute in Oberösterreich und Mitglied im Landeskrisenstab. Die jüngsten Anordnungen, auch die vorzeitigen Schulschließungen, seien eine „Notbremsung“ gewesen. Im Herbst werde es für Schulen auch andere Lösungen geben, sagt sie, angesprochen auf die Kritik von Bildungsminister Heinz Faßmann, der großflächige Schulschließungen vermeiden will.

Suche nach Alternativen

Konkreteres steht noch nicht fest, doch wie könnten diese Alternativen aussehen? Zum einen arbeitet der Bund an einem Ampelsystem, das auf vier Stufen – Grün, Gelb, Orange, Rot – über die Entwicklung der Neuinfektionen auf Bezirksebene informiert. So sollen Bürger(innen) und Behörden einen raschen Überblick erhalten. Lokale und regionale Maßnahmen können dann, nach den Plänen der Regierung, zielgerichteter als derzeit zum Einsatz kommen. Zum anderen werde man noch stärker auf Cluster-Tracing Dass seit zwei Wochen die Fallzahlen wieder ansteigen, liege an zunehmender Unvernunft der Bürger, sagt Virologe Norbert Nowotny. setzen, sagt Breitwieser. Sie hofft, dass der Bund beim Grenzmanagement nachbessert und alle in Österreich Ankommenden zu einer zweiwöchigen Selbstisolation verpflichtet. So könnten auch Infektionsketten von Auslandsreisenden nachverfolgt werden.

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