Corona-Ampel abschaffen? Ja
Jede Woche diskutieren in unserer Rubrik "Pro und Contra" zwei Redakteure über ein Thema. Diese Woche geht es um die Corona-Ampel.
Jede Woche diskutieren in unserer Rubrik "Pro und Contra" zwei Redakteure über ein Thema. Diese Woche geht es um die Corona-Ampel.
Diese Woche herrschte in Österreich vor allem eines: Chaos. Nachdem zuerst Wien, Innsbruck und weitere Bezirke quasi über Nacht orange eingefärbt wurden und viele andere gelb, wusste niemand mehr, welche Maßnahmen denn nun gelten sollen. Denn parallel dazu wurden striktere Corona-Regelungen eingeführt, die ohnehin bundesweit gelten sollen, wie etwa eine strengere Maskenpflicht. Vor allem für Bildungseinrichtungen bedeuteten diese schnellen nächtlichen Wechsel einen hohen organisatorischen Aufwand. So wurde erst vergangenen Dienstag klar, dass die Universitäten und Schulen bei orange eingefärbten Bezirken trotzdem gelb bleiben.
Heißt: Schulen und Universitäten sollen so lange geöffnet bleiben, wie es eben möglich ist, wie Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) erklärte. Die Ampel sollte ursprünglich für mehr Klarheit sorgen und den Institutionen, aber auch Familien mehr Sicherheit geben. Und sie sollte die Menschen auch für das Risiko der Pandemie sensibilisieren. Übrig geblieben sind jedoch nur müßige Diskussionen um Maßnahmen und große Verwirrung auf allen Seiten. Eine Expertenrunde und bundesweite Regelungen wären hier sinnvoller, auch wenn der ursprüngliche Gedanke einer Corona-Ampel sehr begrüßenswert war. Bezirke mit niedrigen Infiziertenzahlen erhalten mehr Freiheiten, andere mehr Einschränkungen. Doch leider ist das Projekt zu ambitioniert, wie man in der Praxis sieht.
Die Priorität sollte in raschen Entscheidungen liegen, um eine exponentielle Verbreitung der Pandemie einzudämmen. Auch wenn das bedeutet, dass andere Regionen ebenfalls unter strengeren Regeln leiden müssen.
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