Das Geschäft mit dem Rating

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Sie heißen Moody’s, S&P oder Fitch und es gibt drei Buchstaben, die jeder Schuldner von ihnen gerne haben möchte: AAA. Diese Einstufung am oberen Ende der individuellen Skala der Ratingagenturen steht für die bestmögliche Kreditwürdigkeit einer Firma oder sogar eines Landes und davon hängt viel ab. Zu viel, wie Kritiker oft meinen, so hat beispielsweise Griechenland noch kurz vor der dortigen Finanz- und Staatskrise eine relativ gute Einstufung bekommen und eine Herabstufung erfolgte erst im April 2010. Viele Gläubiger liehen dem bald darauf finanziell maroden Staat daher noch Geld, welches im wirtschaftlichen Absturz Griechenlands nun verloren scheint. Momentan werden die Bewertungen von Spanien und Portugal geprüft, da beide krisengebeutelten Staaten laut Analysten zu sehr auf die EZB angewiesen sein.

Ein Abstieg die Rating-Leiter hinunter hat auch immer Konsequenzen für die Landeswährung, der Euro erlangte aufgrund der potenziellen Verschlechterung der Kreditwürdigkeit ein Jahrestief.

Das System der Ratingagenturen wird oft kritisiert, da sie von ihren Auftraggebern bezahlt werden, um deren Bonität zu bewerten. So gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Forderungen, eine eigene Agentur für Europa zu gründen, die nicht gewinnorientiert sein soll. Dies wird von Kritikern der in Verruf geratenen Agenturen als die einzige Lösung gesehen, das Ergebnis der Bewertung neutral und somit auch objektiv ausfallen zu lassen. (ks)

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