Juan Manuel Santos, der designierte Kronprinz der Politik der „Demokratischen Sicherheit“ des Langzeitpräsidenten Uribe, entstammt einer der bedeutendsten Familien Kolumbiens. Er wuchs regelrecht in einem Papier-Imperium auf. Seiner Familie gehört der Medien- und Verlagskonzern „El Tiempo“, der u. a. die traditionsreichste und größte Tageszeitung Kolumbiens herausgibt.
Er studierte in den USA und Großbritannien Ökonomie. 1985 gewann er mit einigen Reportagen über das sandinistische Nicaragua den renommierten Premio Rey de España, den Preis des spanischen Königs. Als Verteidigungsminister Uribes gelang Santos ein spektakulärer Coup: die „Operation Schach“, die Befreiung der Politikerin Ingrid Betancourt und anderer Geiseln am 2. Juli 2008 aus den Händen der FARC-Guerilla. Santos sei ein Wolf im Schafspelz, meinte der venezolanische Präsident Hugo Chávez – sollte er gewinnen, würden die Beziehungen zu Venezuela noch mehr leiden.
