Die Biogasanlage Snertinge in Dänemark

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Etwa 80 Kilometer südlich von Kopenhagen steht mitten in einer sanft gewellten, landwirtschaftlich genutzten Landschaft das kombinierte Biogas- und Hackschnitzelkraftwerk Snertinge. Errichtet wurde die Anlage 1996 von der Snertinge Energy Company, gegründet von den Abnehmern der von ihr gelieferten Wärme und den Lieferanten der in ihr verwerteten Gülle.

Beachtliche 90 Millionen Schilling an Investitionen waren für die Errichtung der Anlage erforderlich. Die Kosten teilten sich zu ungefähr je einem Drittel auf die Biogasanlage, das Fernwärmenetz und den Hackschnitzelkessel auf.

Wie funktioniert nun aber die Anlage? Die rundumliegenden 14 Farmen sammeln die Gülle in Silos, von wo sie mittels Tankwagen in die Biogasanlage gebracht und dort in einen 1000 Kubikmeter großen Lagertank gefüllt wird. Pro Tag werden 90 Tonnen Gülle angeliefert und weitere 25 Tonnen Abfälle aus der Lebensmittelindustrie (überwiegend der Fischverwertung) zugesetzt. Der Lagertank speist drei riesige Fermenter zu je 1.000 Kubikmetern, in denen die Flüssigkeit aufgeheizt und vergoren wird. Die der Gülle zugesetzten Bakterien sorgen für die Entstehung des Methangases, das im angrenzenden Kraftwerk zur Wärme- und Stromerzeugung verwertet wird.

In der Snertinge-Anlage beläuft sich die jährliche Gasproduktion auf 1,4 Millionen Kubikmeter. Sie ermöglicht die Erzeugung von 3.000 MWh Strom pro Jahr. Außerdem versorgt die Anlage 280 Konsumenten (elf von ihnen sind Großkonsumenten) mit Fernwärme. Für die Umwelt fällt durch die Energieerzeugung eine Verringerung von 2.600 Tonnen CO2-Emissionen ab. Einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Klimaverbesserung liefert die Methanverwertung, ist doch dieses Gas, was den Treibhauseffekt anbelangt, weitaus wirksamer als das Kohlendioxid. CG

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