Nato, Raketen, Europa, Amerika,

Die Globalisierung der NATO

19451960198020002020

Die wirtschaftliche Globalisierung verlangt nach einer parallelen Strategie der Globalisierung in der Sicherheitspolitik. Die NATO muß sich aus US-Sicht weiterentwickeln, von einer Allianz des gegenseitigen Beistandes in der kollektiven Selbstverteidigung zu einer global wirksamen Institution, zu einer Allianz von Interessen.

19451960198020002020

Die wirtschaftliche Globalisierung verlangt nach einer parallelen Strategie der Globalisierung in der Sicherheitspolitik. Die NATO muß sich aus US-Sicht weiterentwickeln, von einer Allianz des gegenseitigen Beistandes in der kollektiven Selbstverteidigung zu einer global wirksamen Institution, zu einer Allianz von Interessen.

Werbung
Werbung
Werbung

Zbigniew Brzezinski, ehemaliger Sicherheitsberater der Regierung Carter und einer der großen strategischen Köpfe dieser Welt, hat es in seinem letzten Buch ("The Grand Chessboard", "Das große Schachbrett") klar ausgesprochen: Die NATO ist das Instrument einer integrierten, umfassenden langfristigen Geostrategie für ganz Eurasien. Und sie ist eine von den USA geführte Allianz. Für die Clinton-Administration gilt es nun, das neue strategische Konzept der NATO so zu gestalten, daß sie ein Instrument amerikanischen weltweiten Engagements für peace keeping, peace making und Polizeimaßnahmen ist.

Die wirtschaftliche Globalisierung verlangt nach einer parallelen Strategie der Globalisierung in der Sicherheitspolitik. Die NATO muß sich aus US-Sicht weiterentwickeln, von einer Allianz des gegenseitigen Beistandes in der kollektiven Selbstverteidigung zu einer global wirksamen Institution, zu einer Allianz von Interessen. Dazu ist es notwendig, auch in von Europa weit entfernten Gebieten Aktivitäten zu entfalten: zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus, zur Kontrolle von A-, B-, und C-Waffen, zur Unterbindung der Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen und Trägersystemen dafür, zur Eindämmung des Drogenhandels; und natürlich geht es auch um direkte militärische Interventionen, wenn sie zur Sicherung des Weltfriedens aufgrund des Eskalationspotentials erforderlich sind, wenn vitale Interessen der Amerikaner oder Europäer betroffen sind, oder wenn sie aus humanitären Gründen geboten sind.

Die NATO soll geeignet sein, mit den vorhersehbaren sicherheitspolitischen Möglichkeiten auch fertig zu werden. Die Bedrohungsperzeption der USA wird allerdings von manchen Europäern als übertrieben kritisiert, als Angstmacherei. Doch immer mehr Länder besitzen Massenvernichtungswaffen und arbeiten an Trägerraketen für diese; Proliferation von Massenvernichtungswaffen und Raketentechnologie, organisierte Kriminalität und internationaler Terrorismus sind immer stärker ineinander verwoben und machen die Welt unberechenbar und gefährlicher. Europäische Politiker hingegen lieben es derzeit ganz besonders, eine friedliche Welt herbeizureden und behandeln beispielsweise die Frage eines Raketenabwehrsystems gegen Mittelstreckenraketen (zum Beispiel aus dem Nahen und Mittleren Osten) überhaupt noch nicht.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung