Jetzt, kurz vor Schluss, läuft die Entente cordiale zwischen Hofburg und Muthgasse nocheinmal zur Hochform auf. Anlässlich von Thomas Klestils Russland-Visite zog die Kronen Zeitung alle Register ihrer Kunst der subtilen Aufbereitung von Peinlichkeiten. Das kann freilich nicht verwundern, handelt es sich beim russischen Präsidenten Wladimir Putin doch um einen besonderen Freund des Blattes, für den der Außenpolitik-Chef schon einmal den Kolporteur (ohne gelben Mantel) spielt und ihm die Krone persönlich in den Kreml bringt. Man darf also Putin guten Gewissens zur erweiterten imaginären Guglhupf-Runde des Landes zählen, dessen innersten Kern Thomas Klestil und Hans Dichand bilden. Von Donnerstag bis Montag informierte uns die Krone über die wahre europäische Dimension dieses Besuchs, der - große Politik ist immer menschlich - gleichzeitig ganz einfach ein "Wochenende unter Freunden" war. Die Idee, dieses Treffen mit dem Geschenk zweier Hundebabys von Putin an Klestil zu krönen, könnte indes Tierfreund Hans Dichand höchstpersönlich lanciert haben - ein besseres Fotomotiv für den Schluss hätte er sich nicht wünschen können. Bleibt noch die politische Bilanz: Klestil sagt uns, Putin sei "der richtige Mann zur richtigen Zeit". Noch Fragen? mit
