Ein Diktator allein macht ...

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Von "Smart sanctions" war bei den un-Sanktionen gegen den Irak die Rede - diese "klugen Sanktionen" sollten Saddam Hussein treffen, die irakische Bevölkerung jedoch schonen. Genau das Gegenteil war der Fall: Saddam war smarter als alle Sanktionierer.

Aber ein Tyrann allein macht noch keine Diktatur - dazu braucht es auch noch sehr viele ausländische Helfer, die ihm sein Despotendasein finanzieren. Unternehmen und Einzelpersonen aus 66 Ländern hätten Saddam Schmiergelder zukommen lassen, sagt jetzt Paul Volcker, der Chef der un-Untersuchungskommission für das "Oil for Food"-Hilfsprogramm - über 2200 Firmen, darunter knapp 40 aus Österreich, seien in illegale Aktivitäten mit dem irakischen Diktator verwickelt gewesen.

Keine Überraschung für alle, die Saddams 20 Paläste nicht Allahs Großzügigkeit zugeschrieben haben. Bei einem Großteil der beschuldigten Unternehmen scheint genau das aber der Fall gewesen zu sein. Die verteidigen sich, sie hätten von nichts gewusst, reden von lokalen Partnern ... Mag sein, dass man in diesen Chefetagen tatsächlich so blauäugig ist. Unsereiner ist da misstrauischer und fragt sich jetzt schon, warum sich wohl ein Direktflug von Wien in die weißrussische Hauptstadt Minsk zum "letzten Diktator Europas"rechnet? WM

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