Iran - © Foto: picturedesk.com / Wana News Agency / Reuters

Eine Präsidiale des Terrors

19451960198020002020

Die Auseinandersetzung zwischen dem Iran und den USA wird nicht nur mit Raketenangriffen, sondern vor allem mit Terror gegen US-Amerikaner geführt werden. Eine Analyse.

19451960198020002020

Die Auseinandersetzung zwischen dem Iran und den USA wird nicht nur mit Raketenangriffen, sondern vor allem mit Terror gegen US-Amerikaner geführt werden. Eine Analyse.

Werbung
Werbung
Werbung

Kommt nun der Krieg? Oder gar ein Weltkrieg, wie ihn die Süddeutsche Zeitung schon am Horizont heraufdämmern wähnt? Mittwoch früh flogen erste iranische Raketen gegen US-Soldaten im Irak. Ein unerhörter Akt, denn einen offiziellen Angriff eines Staates auf US-Truppen in der Region gab es bisher nicht. Sicherlich, Dunkelmänner schickten Terroristen, Bomben, Rebellen und aufgewiegelten Mob gegen US-Truppen und Stützpunkte, all das kannte man. Aber nicht Raketen. Der Iran hat diesen Schritt nun getan und gleichzeitig mit dieser Unerhörtheit verkündet, das sei auch das offizielle Ende der Aktion, man sei an einer Eskalation nicht interessiert. So verwirrend das klingt, so logisch ist es.

Diese Raketen sollten nicht einen Krieg auslösen, sie bedeuten die unerhörte Antwort auf eine politische Unerhörtheit, die US-Präsident Donald Trump erlaubte, als er mit Qassim Suleimani einen hohen Repräsentanten des gegnerischen Regimes zum Drohnenabschuss freigab und sich dann auch noch damit brüstete. Wer sich die Welt einfach und gerecht machen will, sieht Donald Trump da vermutlich auch noch im Recht. Denn wenn man die Menschenleben zählen möchte, an deren Auslöschung Quassim Suleimani federführend oder indirekt beteiligt gewesen sein soll, man würde wohl staunen/erstarren, denn der blutigen Geschichten und Gerüchte wäre kein Ende. Aber die Weltpolitik und ihre Windungen sind weder einfach noch sind sie gerecht.

Letztlich verschwimmen Gut und Böse in einem Sumpf historischer Zwänge und Rechnungen. Man tut man also gut, in der Ermordung des Chefs der AlKuds-Brigaden nicht den heißen Wunsch nach Gerechtigkeit zu vermuten, sondern politisches Kalkül. Was also sind die Hintergründe jenseits der moralischen Tiefen des Mordopfers?

Der Unantastbare

Das Reich von Qassim Suleimani in den unterirdischen Gemächern der Weltpolitik war von beachtlicher Ausdehnung. Ob es sich nun um die iranischen KudsBrigaden selbst oder die Hezbollah im Libanon handelt, die schiitischen Milizen im Irak oder die Intifada-Schürmeister der Hamas im Gazastreifen, oder die radikalen schiitischen Kämpfergruppen in Syrien. Sie alle hörten oder gehorchten dem Ratschlag des Meisters aus Teheran. Alle diese Vasallen hätten heute Grund, ihren geistigen Führer blutig zu rächen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung