"EU kann auch scheitern!"

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Es gibt keine Garantie -weder für ein Vorankommen der europäischen Integration, noch für eine gedeihliche demokratische Entwicklung, warnt Alois Mock [ ], der diesen Donnerstag seinen 70. Geburtstag feiert. [ ]

DIE FURCHE: EU-Kommissar Franz Fischler hat den österreichischen EU-Wahlkampf (die Wahl fand am 13. Juni 2004 statt; Anm.) scharf kritisiert. [ ]

Alois Mock: [] Wenn Fischler diese Kritik anbringt, muss man das ernst nehmen. [] Die EU war bisher ein äußerst erfolgreiches Unternehmen -doch es gibt keine Garantie, dass es so weitergeht. Und es gibt keine Garantie für die Irreversibilität des europäischen Projekts -die EU kann auch scheitern. [ ]

DIE FURCHE: [ ] Seit 1986 gibt es eine rechnerische Mehrheit für eine Koalition zwischen ÖVP und FPÖ. [] Bedauern Sie, dass es nicht früher zu Schwarz-Blau gekommen ist?

Mock: Ja, weil es zur Lockerung des Systems beigetragen hätte. [] Wenn die Sozialisten mit der FPÖ in Sachfragen koaliert haben, wurde das als demokratiepolitisch gute Sache interpretiert. Haben wir mit den Freiheitlichen zusammengearbeitet, hat es geheißen: "Was, mit der Bagage geht Ihr zusammen!" Die internationale Aufregung wäre 1986 kleiner gewesen, aber es hätte eine große interne Aufregung gegeben, und ich wäre mit diesem Vorschlag im Bundesvorstand nicht durchgekommen.

Nr. 24 /10. Juni 2004

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