75 Jahre DIE FURCHE
DISKURSEU und Nationalstaaten: Tandem für Europa
Die EU und die Nationalstaaten sind kein Gegensatzpaar. Im Gegenteil, Corona und die anderen Herausforderungen unserer Zeit können nur gemeinsam überwunden werden. Denn ein starkes Europa stärkt auch die europäischen Mitgliedsländer.
Die EU und die Nationalstaaten sind kein Gegensatzpaar. Im Gegenteil, Corona und die anderen Herausforderungen unserer Zeit können nur gemeinsam überwunden werden. Denn ein starkes Europa stärkt auch die europäischen Mitgliedsländer.
„Wer an Europa zweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen.“ Mit diesem Satz hat der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker davor gewarnt, wohin „stupider Nationalismus“ führen kann, und für ein Miteinander in Europa geworben. Aus heutiger Sicht erscheinen kriegerische Auseinandersetzungen zwischen EU-Staaten utopisch, die EU ist seit mehr als 60 Jahren ein Garant für Frieden zwischen ihren Mitgliedsstaaten. Und dennoch wäre es ein großer Fehler, Europa für selbstverständlich zu nehmen und sich entspannt zurückzulehnen. Wir müssen täglich für Europa kämpfen und jenen, die an seinen Grundfesten rütteln, entschlossen Paroli bieten.
Es ist wichtig und richtig, Europa zu kritisieren. Aber wir dürfen es weder schlechtreden, noch schlechtreden lassen. Nationalismus geht oft mit Selbstüberschätzung einher. Faktum ist aber, dass der Nationalstaat als Einzelkämpfer an den Herausforderungen unserer Zeit zwangsweise scheitern muss. Das leitet sich schon allein aus der unverrückbaren Tatsache ab, dass die großen gesellschaftlichen und ökonomischen Herausforderungen nicht national sind und folglich auch nicht national gelöst werden können. Terrorismus, Klimawandel und die Corona-Pandemie geben Zeugnis davon. Es bedarf europäischer Zusammenarbeit und europäischer Antworten beziehungsweise globaler Antworten mit einem starken, gemeinsamen europäischen Input.
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