EU warnt Mazedonien vor Kriegszustand

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Die mazedonischen Streitkräfte haben ihre gegen albanische Rebellen gerichtete Offensive am Sonntag verschärft. Anders als in den Vortagen setzten die Spezialeinheiten schwere Artillerie gegen Dörfer im mazedonischen Nordosten ein, und die Regierung in Skopje beriet nach offiziellen Angaben bereits über eine Verhängung des Kriegszustands.

Die Außenminister der Europäischen Union drängten hingegen darauf, den Kriegszustand nicht zu verhängen. Die Angriffe zur Vertreibung der albanischen Rebellen der Nationalen Befreiungsarmee UCK hatten am Donnerstag begonnen. Zuvor hatten Rebellen zehn Angehörige der mazedonischen Sicherheitskräfte getötet. Die Rebellen, die sich in den Ortschaften verschanzt haben, kämpfen nach eigenen Angaben für die Rechte der albanischen Minderheit in Mazedonien. Die Regierung bezeichnet sie als Terroristen und geht davon aus, dass sie aus dem Kosovo stammen und separatistische Ziele verfolgen. Die Militärführung wirft den Rebellen vor, in den umkämpften Orten mehr als 3.500 Bewohner als menschliche Schutzschilde festzuhalten.

NATO-Generalsekretär George Robertson ist am Montag zu Gesprächen über die Krise in Mazedonien in Skopje eingetroffen. Lord Robertson wolle über Wege zur Eindämmung des Konflikts beraten, hieß es in der mazedonischen Hauptstadt. Am Sonntag war bereits der Hohe Repräsentant für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union, Javier Solana, nach Mazedonien gereist. Solana und Robertson sollen die mazedonische Staatsführung davor warnen, angesichts des Konflikts mit den albanischen UCK-Rebellen den Kriegszustand auszurufen.

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