Vorurteil: Asylwerber wollen nicht arbeiten, sie sind faul und nur auf das Geld des österreichischen Staates aus.
Faktum: Asylwerber dürfen meist nicht arbeiten, selbst dann nicht, wenn sich ihr Asylverfahren wegen des Mangels an Asylbeamten über Jahre hinzieht. Sie sind oft zum Nichtstun verurteilt, weil der Zugang zu Aus- oder Weiterbildung eingeschränkt ist. Viele Asylsuchende sind froh, wenn sie zumindest im Quartier mithelfen dürfen - etwa in der Küche oder bei der Reinigung. Das bescheidene Taschengeld brauchen sie unter anderem für Seife, Zahnpasta und andere Toiletteartikel. Es beträgt ein bisschen mehr als einen Euro pro Tag.
In den Einsätzen für Flüchtlinge auf den verschiedensten Kontinenten macht UNHCR als Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen eine ganz andere Erfahrung, als das Vorurteil - Flüchtlinge seien arbeitsfaul - besagt: Menschen, die eine Flucht, den Abschied oder Verlust von allem Liebgewonnenen auf sich genommen haben, sind meist Menschen, die mit voller Kraft von vorne anfangen wollen und können. Sie können sich selbst helfen, wenn man sie lässt. Flüchtlinge sind oft zu außergewöhnlichen Leistungen fähig.
Diese Beobachtung kann man auch in Österreich machen: Vom Schwimm-Star Mirna Juki´c über den Publizisten Paul Lendvai, den Staatsoperndirektor Ioan Holender bis hin zu Kinderflüchtling Kardinal Christoph Schönborn reicht der Bogen von Menschen, die Österreich nach ihrer Flucht viel geben konnten und können. Ein (zurückgekehrter) Flüchtling überzeugte sogar die absolute Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher bei einer Nationalratswahl und wurde Bundeskanzler: Bruno Kreisky.
Weitere Gegenüberstellungen von Vorurteilen gegenüber Asylwerbern und den tatsächlichen Fakten, finden Sie auf der Homepage des UN-Flüchtlingshochkommissariats in Österreich: www.unhcr.at
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