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Ein Vortrag des norwegischen Friedens- und Konfliktforschers Johan Galtung, der letzten Montag in Colombo stattfand, war gut besucht und wurde heftig diskutiert: Man müsse die Chance der gemeinsam erlittenen Katastrophe nützen, um den Friedensprozess wieder in Gang zu bringen, mahnte Galtung, der vom Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) in Schlaining eingeladen worden war. Gudrun Kramer und Wilfried Graf vom ÖSFK sind seit Mitte Dezember in Sri Lanka, um Lösungen für den Konflikt zwischen der singhalesischen Mehrheit und der tamilischen Minderheit zu diskutieren.

Unmittelbar vor Inkrafttreten eines Waffenstillstands zwischen der singhalesischen Regierung und der tamilischen Befreiungsorganisation LTTE Anfang 2002 hatte in Schlaining ein erstes Seminar mit Delegierten aus Sri Lanka stattgefunden. Daraus wurde ein prozessbegleitendes Projekt. Kramer: "Wir waren schon sehr stolz darauf, dass manche Formulierungen, die wir in Schlaining erarbeiteten, vom offiziellen Friedensprozess übernommen wurden." Die erste Gruppe repräsentierte die Diversität des Südens: Buddhisten, Hindus, Christen, Muslime, Regierung, Opposition, Intellektuelle, Journalisten. Vertreter der LTTE kamen erst 2003 ins Boot, nachdem Kramer und Graf auf eigene Initiative in Sri Lanka Folgetreffen organisiert hatten. Inzwischen genießt das Team das Vertrauen aller Konfliktparteien. Während Norwegen auf oberster diplomatischer Ebene im Friedensprozess vermittelt, kümmern sich die Österreicher also höchst erfolgreich um notwendige vertrauensbildende Maßnahmen auf der zweiten Ebene. Ralf Leonhard

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