Grundeinkommen für alle? Ja

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Stellen Sie sich vor, Sie erhalten monatlich 1200 Euro vom Staat. Einfach so. Zusätzlich zu Ihrem Gehalt. Wie wäre das? Und wer würde so etwas ablehnen? Viele, wie es aussieht. Doch das liegt eher daran, dass die Debatte über das bedingungslose Grundeinkommen völlig falsch geführt wird. Die einen verteufeln den Vorstoß, der kürzlich in Form eines Volksbegehrens eingebracht wurde, als soziale Hängematte. Andere stören sich daran, dass nur österreichische Staatsbürger das Grundeinkommen erhalten sollen. Wieder andere empfinden einen selbstzerstörerischen Neid, nach dem Motto: „Bevor mein arbeitsloser Nachbar 1200 Euro erhält, verzichte ich lieber auf das Grundeinkommen.“

Denn bevor es allen ein Stückchen besser geht, geht es uns lieber gemeinsam schlecht. So lautet zumindest die Devise – obwohl die Inflation die Löhne drückt. Ja, es gab bereits im Ausland einige Versuche, das Grundeinkommen einzuführen und ja, es wurde in den entsprechenden Ländern nach einigen Modellversuchen häufig wieder abgeschafft. Der Grund: Das Grundeinkommen hatte weder positive noch negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Österreich sollte den Schritt dennoch wagen. Auch wenn dies einen enormen Eingriff ins Sozialsystem bedeuten würde. Natürlich sollten nicht nur Österreicher, sondern alle Menschen, deren Lebensmittelpunkt seit Jahren in Österreich liegt, das Grundeinkommen erhalten. Und dieses dürfte auf keinen Fall andere Sozialleistungen vollständig ersetzen. Die Menschen fühlten sich mit dem Grundeinkommen jedenfalls glücklicher, zeigte der finnische Modellversuch. Aber eine glückliche Gesellschaft: Das ist nun wieder so ein gefährliches Gedankenkonstrukt.

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