Impfpflicht für alle: Ja!

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Die Impfpflicht ist in dieser Situation kein Ausdruck unangemessener Staatsgewalt mehr, sondern eine Katastrophenhilfe.

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Die Impfpflicht ist in dieser Situation kein Ausdruck unangemessener Staatsgewalt mehr, sondern eine Katastrophenhilfe.

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Die Spritzenangst, die Trypanophobie, ist eine weit verbreitete Angst. Nach Studien empfinden bis zu 20 Prozent der Bevölkerung angesichts einer Impfung leichte bis massive Angst. Man kann und muss die Betroffenen verstehen, wenn sie meinen, alles andere tun zu wollen - um nur ja nicht impfen gehen zu müssen. Und so sollte es tatsächlich jedem Menschen freistehen, sich gegen Covid zu immunisieren oder eben nicht, solange es angemessene Alternativen gibt. Wenn es also die niedrigen Fallzahlen zuließen, könnten sich diese Menschen mit Tests und Masken behelfen. Nur gibt es diese niedrigen Fallzahlen nun einmal nicht mehr.

Im Gegenteil werden die Nichtgeimpften nicht nur zu einem Risiko für sich selbst, sondern für alle, indem sie das Gesundheitssystem zum Kippen bringen. Die kommenden Tage werden dazu noch alte, ungeliebte Bekannte wiederbringen: Der Lockdown für alle wird kommen müssen, die Wirtschaft wird Milliarden verlieren und der Staat noch mehr Steuergeld, für das wir dann alle zahlen müssen. Es trifft also unverhältnismäßig viele, weil einige die Impfung verweigerten - mit kräftigem Zutun verantwortungsloser Politiker.

Die Ungeimpften können einem tatsächlich leid tun, denn sie werden zu ihrem Erkrankungsrisiko auch noch den Zorn der Mehrheit abfangen müssen. Will man sie schützen sollte die Politik mit diesem Drama Schluss machen - egal, was Kickl schwurbelt oder andere Antiimpfpropheten krakeelen. Der Demagogenspaß sollte beendet werden. Die Impfpflicht ist in dieser Situation kein Ausdruck unangemessener Staatsgewalt mehr, sondern eine Katastrophenhilfe. Sie schränkt die Freiheit nicht ein, sie sichert sie. Wer Covid darüberhinaus noch wegturnen oder weg-aspirinieren möchte, soll das gerne tun. Soviel Freiheit muss sein.

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