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Ausland

Flüchtlingsdrama vor Lampedusa

Die Opferzahl des jüngsten Flüchtlingsdramas vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa wird mittlerweile auf 181, darunter zahlreiche Kinder, geschätzt. Zuvor war von 30 Toten die Rede. Fünf mutmaßliche Schlepper, die das Fischerboot mit etwa 759 Menschen an Bord gesteuert haben sollen, wurden bereits von der Polizei in Messina festgenommen. Sie werden verdächtigt, unzählige Menschen von Bord geworfen zu haben, um Platz zu schaffen. Außerdem vermutet man, dass im Lagerraum fünf Flüchtlinge von anderen Migranten erstochen wurden, um sie daran zu hindern, an das überfüllte Deck zu gelangen. Die Mehrzahl der Flüchtlinge stammt aus Pakistan, Syrien, Nigeria und Ghana. Die geretteten Insassen wurden vorerst nach Messina in Sizilien gebracht, während das Flüchtlingsboot mit den erstochenen Migranten nach Malta geschleppt worden ist. Seit Jahresbeginn trafen nach Angaben des italienischen Innenministeriums bereits etwa 84.000 Migranten in Süditalien ein -diese Zahl übertrifft die der Vorjahre weitaus. Am vergangenen Montag wurden außerdem fünf Leichen von Flüchtlingen an Bord eines sinkenden Schlauchbootes vor Sizilien geborgen.

Inland

Akademikerball: Urteil für Josef S.

Der 23-jährige Josef S., der seit sechs Monaten in Untersuchungshaft saß, wurde nun am Dienstag in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen und zu zwölf Monaten Haft, davon acht bedingt, verurteilt. Der Deutsche wurde am 24. Jänner diesen Jahres, in der Nacht des Akademikerballs, festgenommen und unter anderem wegen versuchter schwerer Körperverletzung angeklagt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Unterstützer des Deutschen kritisieren die dünne Beweislage und die vom Richter unter anderem bezweckte Generalprävention.

Ausland

Nahostkonflikt

Sowohl die israelische Armee als auch die radikalislamische Hamas setzen ihre Raketenangriffe auf die Gegenseite fort. Am Dienstagabend war bereits von 620 Toten die Rede, die Zahl der Verletzten soll auf 3752 gestiegen sein. Außerdem sollen sich etwa 200.000 Menschen aus Gaza auf der Flucht befinden - die Grenzübergänge zu Israel und Ägypten sind aber bereits geschlossen.

In Kairo führten indes US-Außenminister John Kerry und UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zu Beginn dieser Woche erste Gespräche über eine mögliche Waffenruhe. Beide äußerten sich besorgt über die hohe Zahl der zivilen Opfer. Kerry sagte aber auch, Israel habe ein Recht zur Selbstverteidigung und dass die USA die Bemühungen Israels unterstütze, die von der Hamas zu Angriffen auf Israel genutzten Tunnel zu zerstören und sich vor den Raketenangriffen zu schützen. Ein Einlenken der Konfliktparteien erscheint generell als unwahrscheinlich. Von Seite der Hamas heißt es, sie werde den Kampf erst unterbrechen, wenn sie ihre Ziele erreicht habe. Dazu gehört unter anderem die Freilassung mehrerer hundert Palästinenser und die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens durch Israel und Ägypten. Auch die israelische Justizministerin Zipi Livni teilte im Armeerundfunk mit, dass eine Feuerpause noch nicht in Reichweite sei und sie "noch kein Licht am Ende des Tunnels sehe".

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