Zum Tod von Erhard Busek
DISKURSIn memoriam Erhard Busek: Immer neue Wege finden
Eine weltoffene ÖVP, eine weltoffene Kirche und ein weltoffenes Österreich in einem friedlich vereinten Europa: Dafür hat Erhard Busek – trotz aller Entfremdungen – bis zuletzt gekämpft. Eine Wegbegleiterin erinnert sich.
Eine weltoffene ÖVP, eine weltoffene Kirche und ein weltoffenes Österreich in einem friedlich vereinten Europa: Dafür hat Erhard Busek – trotz aller Entfremdungen – bis zuletzt gekämpft. Eine Wegbegleiterin erinnert sich.
Es waren bewegte Zeiten, in denen Erhard Busek sozialisiert wurde – die Sechzigerjahre mit ihrem Aufbruch in Kirche und Gesellschaft, das „Aggiornamento“, das sich die Kirche mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil verschrieb, und die beginnende Studentenbewegung, die mit dem restaurativen Mief der Nachkriegszeit aufräumen wollte. Erhard Busek wurde in der Katholischen Hochschulgemeinde aktiv und blieb einem weltoffenen, liberalen Katholizismus bis an sein Lebensende verbunden. Sein katholisches Engagement öffnete ihm auch den Weg in die Politik. Im Jahr 1964 suchte der damalige ÖVP-Klubobmann Felix Hurdes, KZ-Häftling in Dachau und Mauthausen sowie Mitgründer der ÖVP im Jahr 1945, einen Nicht-CVer für den Parlamentsklub: Er wollte ganz bewusst mit den Traditionen der Ersten Republik und ihrem „politischen Katholizismus“ brechen. Monsignore Strobl, der geistliche Leiter der Hochschulgemeinde, empfahl ihm Erhard Busek, dessen Talent schon in der Studentenzeit offenkundig geworden war. Der 2. Sekretär im ÖVP-Parlamentsklub war der erste Schritt in seiner fulminanten Politkarriere.
Weg von „Sozifressern“
1969 wechselte er in den Wirtschaftsbund und in die damalige Bundeswirtschaftskammer, wo Rudolf Sallinger zu seinem Mentor und Förderer wurde. Buseks politisches Weltbild wurde wesentlich von Sallinger geprägt, einem überzeugten Anhänger der Sozialpartnerschaft, der die „Sozifresser“ in der ÖVP ablehnte und das Gespräch mit dem politischen Gegner für eines der Fundamente der Demokratie hielt.
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