Die Frage, ob es von der (damaligen) österreichischen Regierung klug war, sich im Rahmen des Kyoto-Protokolls zu der überaus ambitionierten Reduktion der Treibhausgase um 13 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 zu verpflichten (einige, mit Österreich vergleichbare Staaten taten dies nicht!), ist so nutzlos wie der Hinweis, dass Mitte der 70er Jahre führende Klimaforscher von der globalen Abkühlung warnten. Österreich hat sich nun einmal zu dieser Reduktion verpflichtet - im Hinblick darauf, dass heute die Mehrheit der Klimatologen von einer Erderwärmung durch die von uns Menschen produzierten Treibhausgase ausgeht, im Rückblick also eine sehr verantwortungsvolle Entscheidung.
Leider entwickelten sich Emissionen von Treibhausgasen in Österreich bisher in die andere, falsche Richtung: Wir halten laut Umweltbundesamt derzeit bei plus 18 Prozent gegenüber 1990. Das Ziel von minus 13 Prozent bis 2013 zu erreichen, ist aber nicht nur eine Frage der Ehre, sondern auch des Geldes: Bei Verfehlen des Zieles müssen von Österreich um hunderte Millionen Euro Emissionszertifikate gekauft werden.
Glaubt man den Klimaforschern, geht es aber um mehr: Es bleiben uns nur mehr etwa acht Jahre, um die Entwicklung der Treibhausgase wenigstens zu stabilisieren und Klimakatastrophen zu verhindern. Natürlich muss möglichst rasch alles technisch Machbare gestartet werden: Wärmedämmung, Kraftstoffe mit einer neutralen CO²-Bilanz verstärkt einsetzen, energieeffizientere Verkehrsmittel etc. Es scheint mir aber undenkbar, damit innerhalb von acht Jahren dieses Ziel zu erreichen. Der Schlüssel dazu liegt einzig und allein bei uns Energieverbrauchern: Tests zeigen immer wieder, dass allein mit einer spritsparenden Fahrweise - also: ohne Mobilitätseinschränkung, ohne Zeitverlust! - bis zu unglaublichen 30 Prozent an Kraftstoff eingespart werden können.
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