Die Stippvisite des israelischen Oppositionspolitikers Ariel Scharons auf dem für Muslime heiligen Tempelberg in Jerusalem genügte als Funke, um das Pulverfass Naher Osten neuerlich zur Explosion zu bringen. Doch nicht erst seit der Tempelber-Provokation ist Scharon einer der bestgehassten Männer in der Region. Als Verteidigungsminister befehligte er 1982 den israelischen Einmarsch im Libanon und war indirekt für die Massaker christlicher Milizen in palästinensischen Flüchtlingslager mitverantwortlich.
Wegen der kriegsähnlichen Zustände hat Regierungschef Ehud Barak sich bereit erklärt, mit Scharon und dessen Partei dem Likud-Block eine parteiübergreifende Notstandsregierung zu bilden. Der Likud ist Israels wichtigster Parteienblock im rechten Zentrum und ist den Orthodoxen und Religiösen gegenüber freundlich gesinnt. Seinen Ursprung hat der Likud im Lager glühender Nationalisten, die den Arabern das Recht auf einen eigenen Staat absprachen.
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