Neuer Muslimen-Präsident

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Nach dem aus der türkischen Vereinigung ATiB stammenden Ibrahim Olgun, der nur zweieinhalb Jahre der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) vorstand, wurde am letzten Wochenende der 36-jährige Rechtsanwalt Ümit Vural zum neuen Präsidenten der IGGÖ gewählt. Wie sein Vorgänger stammt Vural aus der türkischen Community, er sitzt aber, wie er es selber bei seiner Antrittspressekonferenz definierte, "auf einem Ticket" der Islamischen Föderation, die als Milli-Görüş-nahe gilt, im Schurarat, dem Parlament der IGGÖ. Vural ist Kurde und stammt aus Zentralanatolien. 1988 kam er als Sechsjähriger nach Österreich, er lebt im Wiener Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus. 2009 kandidierte er mit seiner Liste "Perspektive" bei der Arbeiterkammerwahl, wo er drei Mandate erreichte. Diese politische Funktion wird er nun zurücklegen. Hauptaufgabe als IGGÖ-Präsident sieht Vural im Engagement gegen antimuslimischen Rassismus in Österreich, er will aber auch Extremismus in den muslimischen Reihen bekämpfen. Nach den internen Auseinandersetzungen innerhalb der IGGÖ, die auch zur Neuwahl des Präsidenten geführt hatten, will er sich besonders um Einheit und Eintracht in der offiziellen Institution der Muslime Österreichs bemühen. Außerdem bot Vural der VP-FP-Bundesregierung einen Dialog an: Er wolle eine Stimme der Vernunft sein. In der Kopftuchfrage sprach sich Vural gegen Verbote und für Aufklärung aus. Man werde auch prüfen, ob die IGGÖ das Kopftuchverbot für Kinder juristisch bekämpfen werde. |

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