Putin und der Westen

Werbung
Werbung
Werbung

Nun sollen also Gegner des russischen Präsidenten Putin doch am Rande des EU-Russland-Gipfels an diesem Freitag in Samara ihre Kundgebung abhalten dürfen. Die deutsche Bundesregierung unter Kanzlerin Angela Merkel hat hier einmal mehr die richtigen Worte gefunden und im Vorfeld des Treffens auf das Versammlungs- und Demonstrationsrecht in Russland hingewiesen. Zuvor waren etliche Oppositionelle un Journalisten festgenommen worden. Alltag im Reich von Zar Wladimir.

Wie man mit diesem immer düsterer wirkenden Imperium umgehen soll, darüber herrscht Uneinigkeit und Unsicherheit. Zuviele Baustellen gibt es derzeit zwischen dem Westen und Moskau, als dass man auf ein gedeihliches Miteinander setzen könnte.

Russland "einbinden", "nicht reizen" - das sind Losungen, die bei vielen in Europa auf offene Ohren stoßen. Dabei wird freilich übersehen, dass Russland ohnedies stark eingebunden ist, in allen wichtigen Gremien und Gruppen am Tisch sitzt. Doch in Moskau weiß man genau um die öffentliche Meinung in Europa, um die Differenzen zwischen den europäischen Ländern - und natürlich erst recht um jene zwischen den USA und Europa. Virtuos spielt der Herrscher im Kreml auf dieser Klaviatur, schreckt mit Anspielungen bei internationalen Anlässen die Weltöffentlichkeit auf. Vor allem angesichts des - vielfach selbstverschuldeten - desaströsen Images, welches die gegenwärtige US-Administration in Europa hat, kann sich Putin seiner Sache recht sicher sein: Viele in Westeuropa halten Russland mittlerweile zumindest für das "kleinere Übel", wenn sie nicht überhaupt nostalgische Gefühle für die einstige Größe der Sowjetunion hegen.

Vor einem EU-Russland-Gipfel bräuchte es einmal einen EU-Gipfel, auf dem das Verhältnis zu Russland auf der Agenda steht.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung