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„Stoppt die illegale Einwanderung aus dem Süden"

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In Tirol ist die illegale Einwanderung, so Sicherheitsdirektor Ferdinand Knapp zur furche, schon ein großes Problem geworden. Dies deshalb, weil der „Süd-Nord-Strom immer mehr zunimmt, speziell auch aus dem Fernen Osten über Italien nach Österreich und Deutschland". Knapp verweist darauf, daß die EU-Außengrenze gemäß dem Schengener Abkommen ja in Italien verlaufen müßte. „Italien ist aber nicht in der Lage, die EU-Außengrenze konform dem Schengener Abkommen zu sichern. Daher bleibt uns nichts anderes übrig, als auch gegenüber Italien eine verstärkte Grenzkontrolle einzuführen, um die illegalen Einwanderungen in etwa in den Griff zu bekommen."

Bayern hat aus diesem Grund bereits ein starkes Überwachungspotential aktiviert und gegenüber Österreich seine Grenze als EU-Außengrenze etabliert. Knapp: „Das heißt, wir wären somit ein Auffangbecken zwischen Italien und Deutschland. Wir müssen daher verstärkte Anstrengungen unternehmen, daß wir die Grenze nach Italien kontrollierbar machen." Gegenüber Osteuropa funktioniere die EU-Außengrenze, betont Knapp. Aber man erlebe in Tirol täglich, nachdem man auch aufgrund der engen Personalsituation gegenüber Italien de facto eine offene Grenze habe, daß von den Deutschen festgenommene Illegale sofort nach Österreich zurückgestellt werden und hier in Schubhaft genommen werden müssen, um sie wieder außer Landes zu bringen. Am vergangenen Wochenende waren es allein 18 Illegale, die die Deutschen den Österreichern überließen. Die Tiroler Bevölkerung verlangt nach den Worten Knapps deutlich, daß die illegale Einwanderung aus dem Süden verhindert wird.

Große Anstrengungen werden gegen das Schlepperunwesen unternommen. Vor 14 Tagen holten deutsche Zöllner zwölf Inder aus einem LKW heraus, die beinahe erfroren wären. Am Wochenende gab es in Bozen acht Haftbefehle gegen Schlepper. In jüngster Zeit hat man 40 als Schlepper bekannte Personen in Italien festgenommen. Im Wahlkampf in Tirol spiele diese Problem insofern eine gewisse Rolle, als manche versuchten, das hochzuspielen. „Aber noch gelingt es uns, Sachlichkeit zu bewahren", meint Knapp.

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