Was Faymann mit Obama verbindet

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Schon fragen sich die professionellen Spötter, ob denn Goldmund Barack Obama am Ende eines zweijährigen Rhetorik-Marathons sich eingestehen müsse, dass er mit seinem politischen Latein am Ende angekommen ist: nichts als hohle Phrasen, die im Kongress nicht mehrheitsfähig sind und auch im Wahlvolk, wie Umfragen zum Thema Gesundheitspolitik verraten, an Zuspruch verlieren.

Aber alles, was Obama bisher konkret angegangen ist, hat Hand und Fuß. Eine allgemeine Krankenversicherung brauchen die USA dringender als neue Raketen, Panzer und Atomkanonen. Dieser Meinung ist trotz aller parteipolitischen Hetze immer noch eine Mehrheit der Amerikaner. Obamas Umfragewerte sinken nicht wegen seiner politischen Ziele, sondern weil Zweifel an seiner Durchsetzungsfähigkeit zunehmen.

Atomare Abrüstung ist ein Traumziel – ob etwas weitergeht, hängt von Iran und Nordkorea ab. Und davon, ob Moskau den Rückzug von der Raketenprovokation mit Tschechien und Polen honoriert. Ein Friedensschluss Israels mit den Palästinensern würde ungeheure positive Energien im ganzen Mittleren Osten freisetzen – den Schlüssel dazu haben die Streitparteien in der Hand.

In all diesen Fällen wird es darauf ankommen, dass Obama nicht die Ziele ändert, sondern die richtigen Methoden findet, um die Partner zu überzeugen. Es ist nicht zu erwarten, dass radikale politische Schwenks Freund und Feind über Nacht auf eine neue Linie bringen. Aber länger als vier Jahre dauert eine Präsidentenperiode nicht.

Vieles deutet darauf hin, dass auch Süßholzraspler Werner Faymann, wiewohl gewiss keine Obama-Kopie, schon nach dem nächsten Wahlsonntag nur noch mit diesem Maß gemessen werden wird. Warum bringt er, zusammen mit dem Krone-Onkel, nicht zustande, dass aus seinem Dauerlächeln ein Stimmenzuwachs an den Urnen wird?

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