Was für ein Aus der Gratis-Corona-Tests spricht

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Kann die Test-Infrastruktur in einer weltweiten Pandemie zu gut, zu niederschwellig sein? Glaubt man Argumenten von Impfverweigerern, dann kommt man zum Schluss: Ja. Zugangsbeschränkungen á la 2G schüren an dieser Front maximal den Trotz gegen „das System“, selbst eine potenzielle 3G-Regel am Arbeitsplatz ließe sich in vielen Teilen Österreichs unproblematisch einrichten. Schließlich kostet der Spaß ja nichts. Doch gratis waren Corona-Tests eigentlich nie. Allein in diesem Jahr werden Ausgaben von bis zu 1,8 Milliarden Euro für die Gratis-Testsysteme erwartet (Schul- und Betriebstests noch gar nicht einberechnet). Bezahlt hat das bisher der Staat – und damit die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.

62 Prozent dieser Test-Finanziers sind vollständig geimpft. Sie haben also den maximal möglichen Beitrag zur Beendigung der Covid-19-Pandemie geleistet, den ein Einzelner oder eine Einzelne in einer demokratischen Gesellschaft leisten kann. Die Impfbereitschaft lässt seit Monaten nach, die vierte Welle hält uns über ihr Ausmaß noch im Ungewissen. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, jene zur Verantwortung zu ziehen, die sich aus purem Trotz gegen eine Impfung verwehren. Dass es soweit kommen musste, finanzielle Einschnitte als Druckmittel zur Bekämpfung der Pandemie in Betracht zu ziehen, ist bedauernswert. Auch darf ein Aus der Gratis-Tests nicht für alle gelten: Ausnahmen für Kinder, nicht impfbare Personen oder jene, bei denen der Verdacht auf eine Infektion besteht, müssen bleiben. Das Aus der kostenlosen Tests wäre keine indirekte Impfpflicht, sondern eine direkte Pflicht, sich am Erhalt des Allgemeinwohls zu beteiligen.

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