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Was gilt nun eigentlich?

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Was stimmt an gängigen Behauptungen? Was ist einseitig, was übertrieben?

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Was stimmt an gängigen Behauptungen? Was ist einseitig, was übertrieben?

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Richtig ist, daß die Laufzeit des Transitvertrags um ein Jahr verkürzt wurde, falsch jedoch die Behauptung, er sei „aufgegeben" worden.

Richtig ist, daß der Transit voraussichtlich sechs Jahre nach Österreichs Beitritt neu geregelt werden wird. Bis dahin wird der Durchzugsverkehr wohl um 60 Prozent weniger Schadstoffe produzieren (bedingt durch bessere Technik und die von Anfang an zu großzügige Berechnung der Öko-Punkte).

Falsch ist, daß Österreich dann notwendigerweise im Durchzugsverkehr ersticken muß. Die EU hat das Konzept übernommen, daß in sensiblen Regionen Verkehrsbeschränkungen eingeführt werden dürfen, jedoch ohne klare Konzepte dafür.

Richtig ist, daß der Begriff Transit (üblicherweise die Durchfahrt ausländischer Fahrzeuge) in der EU-Terminologie ein Fremdwort ist. Im Binnenmarkt hat jedes Fahrzeug eines Mitglieds denselben Status. Im Falle der Mitgliedschaft können EU-Kfz bei uns nicht anders behandelt werdeir als österreichische.

Falsch ist, daß Tirol dann hilflos den EU-Lkw ausgeliefert wäre, obwohl es durch die restriktive Schweizer Politik sehr stark unter Druck kommen wird. Es kann Verkehrsbeschränkungen verhängen, allerdings für alle Lkw, ohne Unterschied zwischen inländischen und EU-Fahrzeugen (etwa Einbeziehung österreichischer Lkw in eine Öko-Punkte-Regelung).

Falsch ist, daß nur der Transitverkehr Sorgen bereitet. Denn bis 1997 sind auch die Transporte nach Österreich zu liberalisieren. Sie können dann als Tarnung für Transitfahrten herhalten. Maßnahmen, um das zu verhindern, sollen ausgearbeitet werden.

Richtig ist, daß es vorrangig um eine zukuriftsgerechte Verkehrspolitik geht. Österreichs Verkehrspolitik ist derzeit umweltfreundlicher als jene der EU (niedrigeres Gewichtslimits für Lkw, Schwerverkehrsabgabe). Die Gemeinschaft sieht in weiterer Verflechtung einen Motor wirtschaftlicher Dynamik.

Richtig ist, daß die EU Kosten Wahrheit beim Verkehr fordert. Falsch ist, daß es diesbezüglich schon konkrete Schritte bei der Umsetzung gibt (über eine Treibstofflae-steuenmg gab es keine Einigimg).

Falsch ist, daß bisher nur 38' on-nen schwere Lkw durch Österreich fuhren. Allein im Vorjahr nahm Ii rol 60 Millionen Schilling an Strafgebühren ein. Richtig ist aber, daß bei einem I'TJ-Beitritt Gewichtsüberschreitungen (auch mangels Kontrolle) gängig sein werden.

Richtig ist, daß der Bahnausbau vorgesehen ist, falsch jedoch, daß dafür die Finanzierung bereitsteht.

Umstritten ist, ob Österreich besser inner- oder außerhalb die EU-Politik beeinflussen kann. CG

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