Was von den Grenzen übrig bleibt

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Der Beitritt zum Schengen-Raum löst Grenzen auf. Schlagbäume und Grenzstationen verlieren ihre Aufgabe und Bedeutung. Eine Spurensuche.

Im Jahr 2004 entdeckten der Fotograf Bernd Ctortecka und der Historiker und regelmäßige Furche-Autor Christian Jostmann bei Ausflügen von München in die bayerischen und österreichischen Alpen eine Reihe leerstehender Gebäude, die vergessen in der Landschaft herumstanden. Es handelte sich um Kontrollanlagen, die einst der Grenzüberwachung dienten und die seit dem Beitritt Österreichs zum Schengener Abkommen 1997 nutzlos waren.

Da die Gebäude deutliche Verfallsspuren zeigten und einige schon abgerissen waren, begannen Ctortecka und Jostmann, die deutsch-österreichische Grenze abzufahren und die verbleibenden Kontrollanlagen fotografisch zu dokumentieren. Um die Perspektive zu erweitern, bereisten sie 2005 auch die deutsch-dänische Grenze. Im Jahr 2006 präsentierten sie bei Ausstellungen eine Auswahl der Bilder unter dem Titel "Nach Schengen. Architektur und Ästhetik der Grenze". Im Jahr 2007 organisierte Andreas Pudlat, der über "Schengen" forscht, an den Universitäten Chemnitz und Hildesheim eine Doppeltagung zu den Themen "Schengen auf dem Weg nach Osten" und "Grenzen und Europa". Dabei wurde auch die Ausstellung "Nach Schengen" präsentiert, die Ctortecka um Bilder von der deutsch-tschechischen Grenze erweitert hatte. Seit dem 21. Dezember 2007 gehören nun neun weitere EU-Länder zum Schengen-Raum. Aus diesem Anlass haben Ctortecka, Jostmann und Pudlat die Website "Schengen:Grenzen" eingerichtet, die die Bilder ihrer Ausstellung und die Erträge der Chemnitz-Hildesheimer Doppeltagung öffentlich macht und dazu einladen soll, über die Bedeutung von "Schengen" für Europa nachzudenken.

www.schengen-grenzen.de

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