Weltkarte der Unfreiheit

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* 192 Staaten: davon 49 nicht frei, 54 teilweise frei, 89 frei - oder:

Rund 2,4 Milliarden Menschen leben unter repressiven Regimen, 1,2 Milliarden in teilweise freien Staaten und 2,8 Milliarden in Rechtsstaaten. Erhoben hat diese Daten die in den 1940er Jahren zur Förderung von Demokratie, Bürger-, und Menschenrechten gegründete us-Nichtregierungsorganisation Freedom House. In ihrem jährlichen "Freiheit in der Welt"-Bericht werden akkurat die politischen Rechte und bürgerlichen Freiheiten aller 192 Staaten aufgelistet. Von 1 (frei) bis 7 (unfrei) reicht die Skala: Für acht Staaten gilt der verheerende Wert 7 (siehe Kurzbeschreibungen), weitere zehn - darunter Weißrussland als einziges europäisches Land - stehen bei 6,5 (siehe Karte). Quelle und mehr Info: www.freedomhouse.org

* Burma (Myanamar)

Dem Regime von General Than Shwe wird Folter bei der Unterdrückung der Demokratiebewegung vorgeworfen. Deren Symbolfigur, Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, steht seit Jahren unter Hausarrest. Ethnische Minderheiten werden ebenso unterdrückt wie Kinder als Kindersoldaten missbraucht.

* Kuba

amnesty international verlangt von den usa, ihr Kuba-Embargo aufzugeben, da dieses von Fidel Castro als Vorwand zur Einschränkung von Menschenrechten missbraucht werde. Die eu überlegt ebenfalls, die Wirtschaftsbeziehungen mit Kuba zu normalisieren. Bedingung: die Freilassung dutzender Dissidenten.

* Libyen

Hoffnungszeichen aus Tripolis: Muammar al Gaddafi ist für positive Überraschungen gut. Nachdem Menschenrechtsorganisationen letztes Jahr erstmals das Land besuchen durften, schwere Menschenrechtsverletzungen beklagten und die Abschaffung der Volksgerichte forderten, sperrte Gaddafi diese tatsächlich zu.

* Nordkorea

Kein Land der Welt ist so isoliert wie die Koreanische Demokratische Volksrepublik. Jede Opposition wird von Staatspräsident Kim Jong Il unterdrückt. Zum Überleben aber ist der an seiner Bevölkerung gemessen am stärksten militarisierte Staat der Welt auf Nachbar China und internationale Hilfe angewiesen.

* Saudi Arabien

Während heuer Kommunalwahlen für Männer erlaubt wurden, hat man letztes Jahr noch Intellektuelle, die freie Wahlen und eine konstitutionelle Monarchie forderten, festgenommen. Damit machte der Königshof deutlich, dass Veränderungen nur im direkten Dialog mit dem Herrscherhaus zugelassen sind.

* Sudan

Präsident Omar Hassan al Bashir ist Druck von außen gewohnt. Teilweise führt er, siehe Frieden im Süden, auch zum Erfolg. In Darfur hingegen geht das Morden weiter. Und auf Widerstand von innen hat Bashir - dessen Name "Überbringer guter Nachrichten" bedeutet - bisher immer mit brutaler Härte reagiert.

* Syrien

Nach dem Abzug aus dem Libanon ist offen, wie sich der außenpolitische Machtverlust von Baschar al Assad im Inneren auswirkt. Oppositionelle hoffen seit dem Antritt des jungen Assad, dass dieser seine Reformversprechen wahr macht, anstatt "immer wieder einen Schritt nach vorne und zwei zurück zu machen".

* Turkmenistan

Seit der Unabhängigkeit 1991 regiert der ehemalige Kommunistenführer Saparmurat Nijasow. Der "Turkmenbaschi" (Vater aller Turkmenen) betreibt einen außergewöhnlichen Personenkult; 2000 ließ er sich vom Parlament zum "Präsidenten auf Lebenszeit" ernennen. Die osze hat er letztes Jahr des Landes verwiesen.

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