Wenn sie's nur aushält, die Tigerente!

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Angela Merkel hatte seit Jahresbeginn nichts zu lachen und wenn sie kürzlich in einem Schülerinterview gestand, ihr schönstes Erlebnis 2010 sei die Fußball-WM und das Auftreten der deutschen Equipe gewesen, dann spricht das unfreiwillig Bände. Das schwarz-gelbe Experiment mit den Liberalen ist zumindest für letztere eine glatte Existenzfrage geworden. Nur noch drei Prozent würden Guido Westerwelle und Freunde heute noch wählen. Das wäre für den Bundestag zu wenig.

Schwammig-ängstlich in die Zukunft

Kaum eine der in WikiLeaks veröffentlichte Meldung hat wohl weniger überrascht, als der Vorwurf amerikanischer Diplomaten, Frau Merkel sei politisch selten kreativ und ihr Außenminister von der FDP sei eine in Phasen überschäumende Persönlichkeit. Die entsprach in etwa exakt dem Bild, welches das Regierungstandem aus der Sicht deutscher Medien abzugeben pflegte.

Vor allem die Reaktion des Kabinetts auf die Krise überraschte selbst ihre glühendsten Befürworter. Zwischen hilflos und falsch beraten mäanderten Merkel und Westerwelle, besprachen noch Steuersenkungen, als massive Einsparungen im Budget schon längst das eigentliche Thema waren, kürzten dann auch noch massiv bei Sozialleistungen und verschärften die Eurokrise mit einem Zickzack zwischen Hilfsbereitschaft und ängstlichem Steuerzahlerschutz.

Ab Februar 2011 stehen Landtagswahlen in sieben Ländern, dazu in Hamburg und Bremen, ins Haus. Die Wahrscheinlichkeit von Wahlniederlagen ist hoch und nicht so sehr geht es dabei um den Kopf der Kanzlerin, sondern um die Implosion ihres Regierungspartners. Guido Westerwelle bekam noch einmal vorweihnachtliche Schonung der Parteispitze. Doch schon in wenigen Wochen dürfte die Schonzeit vorbei sein.

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