Mattle. - © Foto: APA / EXPA / Johann Groder

Anton Mattle: Tiroler Problembergretter

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Anton Mattle ist Bergrettungsmann und er soll die Tiroler ÖVP bei den Landtagswahlen vor dem Absturz retten.

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Anton Mattle ist Bergrettungsmann und er soll die Tiroler ÖVP bei den Landtagswahlen vor dem Absturz retten.

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Ein Absturz ist der Tiroler ÖVP bei den Landtagswahlen am kommenden Sonntag gewiss. Offen ist nur, wie tief der Fall wird. Angesichts dieses Szenarios ist der Bergrettungsmann Anton Mattle der bestmögliche Spitzenkandidat. Noch-Landeshauptmann Günther Platter hat mit dieser Personalentscheidung der ÖVP einen großen Gefallen getan. Dass sich Mattle, den mit Platter die für den politischen Charakter nicht unwichtige Herkunft als Oberländer verbindet, in diese Absturztour schicken ließ, ist sein Geschenk an die ÖVP. Geht es sehr weit hinab, ist die „Liste Mattle“ gefallen, geht es passabel aus, hat es die Volkspartei geschafft.

„Geschafft“ – das Wort steht für das berufliche und politische Leben des „Toni“ Mattle genauso wie für seine Heimat Galtür. Das Dorf im Paznaun, wo sich Tirol mit Vorarlberg und dem Engadin überschneidet, ist eine Walser Gemeinde – die einzige in Tirol, die am weitesten entfernteste vom Schweizer Wallis. Auswanderer, Wirtschaftsflüchtlinge, die vor 700 Jahren ins Paznaun kamen, sind Mattles Vorfahren.

Schaffen wollen, schaffen müssen gehört zur Überlebens-DNA dieses Menschenschlags. Das bewies sich auch bei der Lawinenkatastrophe 1991 mit 31 Todesopfern. Damals war ein besonnener, empathischer, gleichzeitig umsetzungsstarker Krisen-Manager gefragt. Bürgermeister Mattle hat das geschafft. Geboren 1963 in Zams, so wie Platter, machte sich Mattle nach Lehre und Meisterprüfung 1991 mit einer Elektrotechnik-Firma selbstständig.

Im Jahr darauf wurde er Bürgermeister von Galtür und blieb das bis zur Berufung als Wirtschaftslandesrat 2021. Im Unterschied zur Zitterpartie jetzt waren seine früheren Wahlkämpfe für Mattle eine „g‘mahte Wiesen“: Als Bürgermeister unangefochten, erzielte er 2018 als Spitzenkandidat des Bezirks Landeck mit 64 Prozent das beste VP-Ergebnis, Vorzugsstimmenkaiser inklusive.

Mindestens so freut Mattle der Erfolg „seines“ in die Lawinenschutzbauten gestellten „Alpinariums“. „Ganz oben – Geschichten über Galtür und die Welt“, die der „Toni“ am liebsten selber erzählt, heißt die Dauerausstellung. Sie war für den Europäischen Museumspreis nominiert. Jetzt ist Mattle für ganz oben nominiert – der Wahlsonntag zeigt, was er schafft.

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