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Die Mars-Euphorie

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Geht nicht im letzten Moment etwas schief, so landet am Freitag, dem 4. Juli, die US-Pathfinder-Sonde auf dem roten Planeten Mars. Das Timing ist perfekt: Freitag ist der amerikanische Unabhängigkeitstag, das Fernsehen überträgt life ...

Alles begann Ende des letzten Jahres, als in den USA zwei Raumsonden mit Kurs Richtung Mars gestartet wurden. Als erste Sonde wurde die Mars Global Surveyor (MGS) im November ins All geschossen. Knapp einen Monat später folgte die 870 Kilogramm schwere Mars Pa-thfinder, die nun unter anderem das erste kleine Fahrzeug auf dem roten Planeten absetzen soll.

„Die zwei Sonden gelten als Wegbereiter für eine ganze Reihe von Mars-Missionen, die in den nächsten Jahren eine neue Ära der Mars-Erkundung einleiten", schwärmt Siegfried J. Bauer, Abteilungsleiter am Grazer Institut für Weltraumforschung der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften und langjähriger NASA-Mitarbeiter. Bereits nächstes Jahr werden wieder zwei Baumsonden losgeschickt. Etwa um das Jahr 2005 soll dann erstmals Mars-Gestein auf die Erde zurückgebracht werden. Vielleicht sind, frühestens allerding im Jahre 2015, sogar bemannte Marslandungen möglich erklärt der Grazer Wissenschafter die Mars-Euphorie.

Bauer ist wesentlich an wissenschaftlichen Versuchen bei der MGS-Sonde beteiligt. Sein Team soll die Frage klären, ob Mars ein Magnetfeld hat - eine wesentliche Voraussetzung für Leben. „Mars ist der einzige Planet, wo wir noch nicht sicher sind, ob er ein Magnetfeld besitzt oder nicht."

Die MGS-Sonde wird erst im September ankommen (obwohl sie früher gestartet ist) und sich dann in die Mars-Umlaufbahn begeben. Etwa zwei Jahre lang (das entspricht rund einem Marsjahr) wird sie dem Planeten Geheimnisse entlocken.

Mars, unser äußerer Nachbarplanet galt immer schon als aussichtsreichster Kandidat für mögliches Leben. Zündstoff für diese Theorie haben Wissenschafter erst letztes Jahr mit dem Fund eines Mars-Meteoriten bekommen. Auf ihm, so vermuten die Forscher, befinden sich Abdrücke von einzelligen Strukturen, die mit unseren primitiven Lebensformen vergleichbar sind.

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