Ivan - © Foto: APA / Michaela Seidler

Franz Ivan: Ein katholisch weltoffener Geist

19451960198020002020

Otto Friedrich zum 80. Geburtstag des einstigen FURCHE-Geschäftsführers Franz Ivan.

19451960198020002020

Otto Friedrich zum 80. Geburtstag des einstigen FURCHE-Geschäftsführers Franz Ivan.

Werbung
Werbung
Werbung

Für die FURCHE war er – biografisch gesehen – gerade einmal ein kurzes Gastspiel lang tätig: Zwischen Mai 1999 und Ende 2001 stand er der Zeitung als Geschäftsführer vor. In der Medienlandschaft wie in der katholischen Kirche Österreich spielte Franz Ivan eine im Vergleich dazu viel markantere Rolle. Er gehörte der konzilsbewegten Generation an, welche die katholische Kirche bis in die 1980er Jahre prägte, bevor nach der Ära Kardinal Königs eine konservative Restauration von ober versucht wurde. Doch da hatte sich Ivan beruflich längst in den profanen Bereich der Gesellschaft verabschiedet.

In Franz Ivans Kinder- und Jugendjahre reicht sein kirchliches Engagement zurück. Bei den Kinder- und Jugendorganisationen der Kirche war er fest verankert – u. a. als Zentralführer der Katholischen Jungschar. 1974 gestaltete er als Generalsekretär den Österreichischen Katholikentag zum Thema „Versöhnung“ maßgeblich mit. Danach fungierte er bis 1979 als Generalsekretär des Katholischen Zentrums für Massenkommunikation.

Nach dieser Tätigkeit an der Schnittstelle zwischen Kirche und Medien wagte Franz Ivan den Sprung in die Medienwelt: Zwölf Jahre lang wirkte er als Generalsekretär des Verbands österreichischer Zeitungen (VÖZ), bis er 1999 die Verlagsleitung der Tageszeitung Die Presse übernahm. Ab 2000 fungierte er dort dann – bis zu seiner Pensionierung Ende 2004 – als einer von drei Geschäftsführern. In dieser Zeit kehrte er als ehrenamtlicher Präsident auch zum VÖZ zurück.

Die zweieinhalb Jahre als FURCHE-Geschäftsführer scheinen kurz, aber der Weg dieser Zeitung ins dritte Jahrtausend war alles andere als leicht: Perspektiven fürs Bestehen eines Printprodukts im Digitalzeitalter waren Herausforderungen, an deren Weichenstellungen Franz Ivan gewichtigen Anteil hatte. Und dass die derzeitige FURCHE-Geschäftsführerin, Nicole Schwarzenbrunner, als Assistentin bei Franz Ivan „in die Schule“ ging, ist gewiss nicht das schlechteste Vermächtnis dieses katholisch weltoffenen Geistes.

Am 9. Februar begeht Franz Ivan seinen 80. Geburtstag: Ad multos annos!

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung