Zhadan - © Foto: Imago/gezett

Friedenspreis für Serhij Zhadan

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Der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan erhält für sein künstlerisches Werk den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.

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Der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan erhält für sein künstlerisches Werk den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.

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Serhij Zhadans Sprache sei „Nachdenklich und zuhörend, in poetischem und radikalem Ton“. So würdigte der Stiftungsrat den ukrainischen Schriftsteller, der dieses Jahr den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhält. Der 47-Jährige gehört zu den wichtigsten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur. Er lebt nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels bis heute in Charkiw. Er berichtete in den vergangenen Monaten auch für deutsche Medien über die Entwicklungen im Krieg.

Zhadan ist im deutschsprachigen Raum ein bekannter Schrifsteller. Seine frühen Werke erzählen von der postsozialistischen Umbruchzeit, von Menschen, die versuchen, sich an vergessenen Orten zu behaupten. Seine jüngeren Veröffentlichungen setzen sich mit dem Krieg im Donbass auseinander. Zhadan steht für einen besonderen poetischen Erzählton, der auch seine Romane manchmal lyrisch wirken lässt. Zu seinen bekanntesten Büchern zählt „Die Erfindung des Jazz im Donbass“ und „Mesopotamien“.

Der ukrainische Schriftsteller wurde am 23. August 1974 in Starobilsk im Gebiet Luhansk geboren. Er studierte in Charkiw Literaturwissenschaft, Ukrainistik sowie Germanistik und promovierte 1996. Seit Anfang der 1990er-Jahre organisiert er Literatur- und Musikfestivals und veröffentlicht Romane, Gedichte, Erzählungen und Essays. Auf Deutsch erscheinen seine Bücher bei Suhrkamp und Haymon. Seine Texte schreibt Zhadan auf Ukrainisch, übersetzt aber auch aus dem Deutschen, Englischen, Belarussischen und Russischen ins Ukrainische. Er verfasst Songtexte für verschiedene Rockbands und ist Sänger einer Band. Die Verleihung des Friedenspreises wertet Zhadan als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine.

„Wir fordern Waffen, doch verlangen wir auch die informationelle Unterstützung“, betonte der aus dem umkämpften Luhansker Gebiet stammende Schriftsteller. Seit Jahren engagiert er sich mit sozialen und kulturellen Projekten in der Ostukraine. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar leiste er verstärkt humanitäre Hilfe. Der Friedenspreis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird am 23. Oktober verliehen.

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