Guterres - © Foto: APA / AFP / Ranu Abhelakh

Guterres: der Warner vor der Klima-Katastrophe

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António Guterres war schon immer ein Freund des offenen Wortes, wenn es um den Zustand der Welt geht, und selten war ein Generalsekretär der Vereinte Nationen derart explizit in seinen Warnungen: „Wir haben die Wahl. Entweder handeln wir zusammen, oder wir begehen kollektiven Suizid.“

Dieser Satz fiel zum Auftakt des Petersberger Klimadialogs in Berlin am vergangenen Wochenende. Und Guterres hat damit gut in Worte gekleidet, was derzeit der Stand der Dinge ist: Es gibt keinen globalen Dialog zum Klimawandel, nur die Katastrophe globalisiert sich in ungeahnter Schnelligkeit. Guterres, heute in seiner zweiten Amtszeit als Generalsekretär der Vereinten Nationen, hat schon vor Jahren davor gewarnt und tut es heute noch intensiver. „Was mich am meisten beunruhigt, ist, dass wir angesichts dieser globalen Krise nicht in der Lage sind, als multilaterale Gesellschaft zusammenzuarbeiten.“

Guterres spricht aus der nun schon 46-jährigen Erfahrung eines Politikers, der es in seiner Heimat Portugal vom Elektrotechniker bis zum Premierminister gebracht hat und danach zu einem der erfolgreichsten Chefs des UN-Flüchtlingshochkommissariats. In seiner Amtszeit von 2005 bis 2015 reduzierte und verschlankte er den behäbigen Apparat der Behörde. Der Mitarbeiterstand wurde um 20 Prozent reduziert, zeitgleich verdoppelte er das Aufgabenvolumen der Behörde.

Ein organisatorischer Erfolg, der ihm reichen Nutzen brachte, als es darum ging, die Nachfolge des scheidenden Generalsekretärs Ban Ki-moon anzutreten. Als Chef der Behörde hat er sich als führender Ermahner der Menschheit profiliert. Schon 2019 erklärte er, dass die Welt sich in einer Art Stresstest befinde und – so die Entwicklung nicht umgekehrt werden könne – eine Katastrophe vorprogrammiert sei.

Guterres wird mit seinen Reden viel zitiert, aber unter den Politikern der Welt wenig gehört. Besonders auffällig war das bei Donald Trump, der Guterres stets mit Lob und Dank bedachte, was weder ihm selbst noch der UNO half. Bis Ende 2026 steht er als UN-Generalsekretär zur Verfügung. Dann sollte sich bereits abschätzen lassen, ob und was von der Welt, die Guterres heute so entschieden verteidigt, noch zu retten ist.

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