Abt Leopold - © Stift Wilten

Herr Leopold ist der neue Abt von Wilten

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Leopold Baumberger wurde zum 56. Abt des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten gewählt.

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Leopold Baumberger wurde zum 56. Abt des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten gewählt.

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Herr Leopold – so und nicht „Pater“ ist die korrekte Anrede – ist vor nicht einmal vier Jahren zum Priester geweiht worden und gerade 35 Jahre alt. Der bisherige Seelsorger für das Gebiet Sellrain wurde am 4. Mai zum 56. Abt des Prämonstratenser Chorherren-Stiftes Wilten gewählt. Das im heutigen Innsbrucker Stadtteil liegende, 1128/38 gegründete, heute älteste Stift in Tirol hat somit einen jungen Vorsteher bekommen. Die Abtwahl war notwendig geworden, weil der bisherige Abt Raimund Schreier, der das Stift mehr als 30 Jahre geleitet hatte, mit Vollendung des 70. Lebensjahres sein Amt zurücklegte.

Leopold Baumberger wurde 1987 im oberösterreichischen Steyr geboren. Er studierte Pharmazie in Graz und legte auch die Apothekerprüfung ab. Danach trat er ins Priesterseminar der Diözese Linz ein und begann in Innsbruck Theologie zu studieren. Dort lernte Baumberger den Prämonstratenserorden kennen und trat 2014 ins Stift Wilten ein. Am 30. Juni 2019 weihte ihn der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler zum Priester.

Der von Norbert von Xanten Anfang des 12. Jahrhunderts gegründete Prämonstratenserorden besteht aus in Stiften lebenden Priestergemeinschaften, die nach der Regel des Augustinus leben. Sie sind nicht „Mönche“, sondern eben Chorherren, die ihr Leben aber auch nach den Evangelischen Räten Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam ausrichten. Die Spiritualität der Prämonstratenser folgt der „Vita mixta“, das heißt der Verbindung von Kontemplation und aktiver Seelsorge. Die Gemeinschaft des Stiftes Wilten besteht heute aus 22 Chorherren.

In einer ersten Stellungnahme nach der Abtwahl sprach Herr Leopold davon, dass er die Spuren des Glaubens in Wilten pflegen will, die bis in die Zeit der Römer zurückreichen: „Diese Tradition ist ein lebendiger Schatz, der uns anvertraut ist. Jede Generation hat den Auftrag, diese Geschichte weiterzuschreiben“, so Baumberger. Es gelte, Wilten „noch für viele weitere Generationen“ als Ort des lebendigen Glaubens zu erhalten.

Innsbrucks Bischof Hermann Glettler beglückwünschte Baumberger mit den Worten: „Ich bin überzeugt, dass die Jugendlichkeit des ernannten Abtes ein klares Signal ist, auch für große kirchliche Aufgaben die Verantwortung in die Hände jüngerer Menschen zu legen. Die Prämonstratenser von Wilten haben sich für dieses Signal des Vertrauens und der Zuversicht entschieden, wofür ich sehr dankbar bin.“

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