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Katschthaler, Ambrozy und die Tiroler FPÖ
Großer Verlierer des Wahlsonntages ist die SPÖ. Aber auch die FPÖ in Tirol, die ÖVP m Salzburg, die Grünen in Salzburg und Kärnten sowie das Liberale Forum in allen drei Ländern blieben hinter den Erwartungen zurück.
■ In Tirol wollte Hans Tanzer, Obmann und Spitzenkandidat der SPÖ, die Mandatsmehrheit der ÖVP brechen sowie an Stimmen und Mandaten zulegen. Es blieb beim Wunsch.
Johannes Lugger, Nummer eins der Tiroler FPÖ, konnte zwar minimal an Stimmen – und dadurch auch ein Mandat – zulegen, von der angestrebten Position als Nummer zwei hinter der ÖVP blieb er jedoch weit entfernt – mit auch eine Niederlage von FPÖ-Generalsekretär Walter Meischberger und Bundesrat Siegfried Dillers-berger, die im Wahlkampf den farblosen Lugger zusehends in den Schatten gestellt hatten.
■ Auch im Drei-Länder-Vergleich einzigartig ist die Niederlage von Kärntens SPÖ-Vorsitzenden Peter Ambrozy: sein – ohnehin bescheidenes – Ziel war das Halten der Mehrheit in der Landesregierung und die Erringung des Landeshauptmann-Sessels. Knapp 19 Stunden nachdem die Wahllokale schlössen, gab Ambrozy den Rückzug von seinen Funktionen bekannt.
Enttäuschung auch für die Grünen, die mit 1,6 Prozent an der politischen Wahrnehmungsgrenze herumdümpeln, und für die Liberalen, deren Spitzenkandidat Hans Peter Haselsteiner mit dem Einzug in den Landtag geliebäugelt hatte.
■ Viele Verlierer gibt es in Salzburg: Zunächst Landeshauptmann Hans Katschthaler, dessen ÖVP die absolute Mehrheit in der Landesregierung verlor. Aber auch SPÖ-Chef Gerhard Buchleitner schaffte es nicht, den Mandatsstand zu halten. Die Latte zu hoch gelegt hatte sich auch der Spitzenkandidat der Grünen, Christian Burtscher: er wollte die Mandate verdoppeln und zehn Prozent Stimmenanteil erringen.
■ Auch die Wünsche von SPÖ-Vorsitzenden Franz Vranitzky gingen nicht in Erfüllung: Weder wurde in Tirol die absolute ÖVP-Mehrheit beseitigt, noch konnten „die Salzburger Parteifreunde ihre Position belaupten“ oder die Kärntner durch ein „gutes Abschneiden ihren Anspruch auf den Landeshauptmann-‘ Posten unterstreichen“. Vranitzky ist allerdings nun auch selber gefordert: er wird in den nächsten Wochen Führungsqualitäten zeigen und für geordnete Verhältnisse in den Landesparteien sorgen müssen. Bloßes „Aussitzen“ der Strukturprobleme der Sozialdemokratie dürfte diesmal zuwenig sein. sta
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