Mateschitz - © Foto: APA/AFP

Mateschitz: Macher, Mäzen, Medienmogul

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Mit „Red Bull“ schuf Dietrich Mateschitz ein Imperium – und in Österreich mit Servus TV einen rechtskonservativen Player. Nun ist er 78-jährig gestorben.

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Mit „Red Bull“ schuf Dietrich Mateschitz ein Imperium – und in Österreich mit Servus TV einen rechtskonservativen Player. Nun ist er 78-jährig gestorben.

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Energydrinks sind aus der Alltagskultur nicht wegzudenken. Dietrich Mateschitz hat das Prinzip Energydrink nicht erfunden, aber er hat es über die ganze Welt verbreitet und ist damit reich geworden. Nun ist der Milliardär, Medienmogul und Sportinvestor im Alter von 78 Jahren an Krebs gestorben.

Der Sohn zweier Lehrer aus St. Marein in der Steiermark studierte zunächst Welthandel in Wien und ging dann ins Marketing. Während einer Dienstreise in Asien wurde er auf Getränke mit aufputschender Wirkung aufmerksam. Er erkannte das Potenzial dieses Produkts und gründete 1984 mit Hilfe thailändischer Geldgeber das Unternehmen Red Bull, an dem er zu 49 Prozent beteiligt war. Der gleichnamige Energydrink wurde weltweit zum Hit, der Hersteller stieg rasch zu einem milliardenschweren Konzern auf.

Red Bull steckte enorme Summen in alle erdenklichen Sportarten und sicherte sich damit mediale Dauerpräsenz. In der Formel 1 tragen gleich zwei Rennställe den Stier im Namen („Red Bull“ und „Alpha Tauri“), im Fußball spielen die Spitzenclubs Red Bull Salzburg und RB Leipzig regelmäßig in der Champions League – und der Bereich der Extremsportarten hängt geradezu am finanziellen Tropf des Getränkekonzerns. Zudem rief Mateschitz ein Medienimperium ins Leben, zu dem unter anderem Servus TV gehört (vgl. S. 19). Nicht weniger als 70 Millionen Euro spendete Mateschitz der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in seiner Wahlheimat Salzburg.

Sein Privatleben hat Mateschitz zeitlebens rigoros abgeschirmt. Er absolvierte kaum öffentliche Auftritte und hielt sich von der Seitenblicke-Gesellschaft fern. Äußerlich gab er sich stets leger, trug immer Jeans und nie Krawatte – aber er konnte auch anders: Als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Servus TV einen Betriebsrat gründen wollten, drohte er kurzerhand mit der Einstellung des Senders. Nachdem er sich in einem seiner seltenen Interviews über die Flüchtlingskrise des Jahres 2015 geäußert hatte, wurde ihm eine Nähe zum Rechtspopulismus vorgeworfen. Mateschitz hinterlässt einen erwachsenen Sohn, dessen Zukunft im Konzern allerdings ungewiss ist.

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