7084690-1994_11_03.jpg
Digital In Arbeit

Zernatto, Haider und Weingartner

Werbung
Werbung
Werbung

Verglichen mit den Erwartungen (siehe auch FURCHE 6/1994) können sich die ÖVP (in Tirol und Kärnten), die FPÖ (in Kärnten) und die Grünen (in Tirol) als die Sieger des Drei-Länder-Wahlsonntages fühlen.

■ In Tirol erhoffte sich ÖVP-Spitzenkandidat Wendelin Weingartner die Verteidigung des Landeshauptmann-Sessels und zumindest die doppelte Mandatsstärke der zweitgrößten Landtagspartei. Beide Wünsche gingen in Erfüllung: die Tiroler ÖVP verfügt weiterhin über die absolute Mandatsmehrheit und hat mehr Stimmen auf sich vereint als SPÖ, FPÖ und Grüne zusammen.

Auch die Spitzenkandidatin der Grünen, Eva Lichtenberger, konnte die von ihr selbst gelegte Latte – mehr als zehn Prozent, Mandatszugewinn, Sitz in der Landesregierung – überspringen.

■ In Kärnten hat ÖVP-Spitzenkandidat Christof Zernatto sein Ziel weitgehend erreicht: Seine Partei hat an Stimmen und Mandaten dazugewonnen (wenn auch knapp weniger als erhofft), die absolute SPÖ-Mehrheit in der Landesregierung wurde gebrochen, Ob er Landeshauptmann bleibt, werden die Parteienverhandlungen in den nächsten Wochen zeigen.

Auch FPÖ-Spitzenkandidat Jörg Haider kann sich wieder einmal als Sieger feiern lassen: 32 bis 36 Prozent lautete seine Wunsch-Prognose, letztlich wurden es 33,3 Prozent.

■ In Salzburg kann sich eigentlich nur die FPÖ unter Spitzenkandidat Karl Schnell als Sieger fühlen. Er verfehlte zwar Haiders Vorgabe von 20 Prozent, erreichte aber das selbst definierte „Traumergebnis“ von mehr als 18 Prozent beziehungsweise zwei Mandaten zusätzlich.

Die Grünen/Bürgerliste gewannen zwar einen Prozentpunkt und ein Mandat, verfehlten aber die selbstgesteckte Vorgabe von zehn Prozent beziehungsweise zwei Mandaten plus. Und das Liberale Forum kam zwar auf stattliche 5,8 Prozent, was etwa in Tirol zum Einzug in den Landtag gereicht hätte, scheiterte jedoch am minderheiten-feindlichen Salzburger Wahlrecht.

■ Bundespolitisch gesehen ist ÖVP-Chef Erhard Busek der Erfüllung seiner Wünsche am nächsten, nämlich in den drei Ländern weiterhin den Landeshauptrnann zu stellen. Auch Haiders FPÖ hat – so die Wahlforscher Plasser und Ulram – die Talsohle des Vorjahres überwunden und ist wieder auf dem Vormarsch. Die Grünen konnten ihre Position gegenüber dem Liberalen Forum behaupten, dem wiederum der Trost bleibt, nach wie vor gute Chancen auf den Wiedereinzug in den Nationalrat zu haben. nos

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung