150 Jahre I. Vatikanum: Sieg des Ultramontanismus
Das Erste Vatikanische Konzil mit seinen Dogmen von Unfehlbarkeit und Jurisdiktionsprimat des Papstes wurde vor 150 Jahren "unterbrochen", ohne das es danach wieder aufgenommen wurde. Drei Bücher bringen Licht in die damaligen Vorgänge.
Das Erste Vatikanische Konzil mit seinen Dogmen von Unfehlbarkeit und Jurisdiktionsprimat des Papstes wurde vor 150 Jahren "unterbrochen", ohne das es danach wieder aufgenommen wurde. Drei Bücher bringen Licht in die damaligen Vorgänge.
Das Erste Vatikanische Konzil war in den letzten Jahrzehnten auch in der katholischen Öffentlichkeit nicht wirklich im Blick. Dabei wäre dieser auch zum Verständnis gegenwärtiger Konflikte durchaus hilfreich. Man kann viele der Polarisierungen zwischen dem liberalen und dem (ultra)konservativen Kirchenflügel von heute bereits in den Auseinandersetzungen vor und beim I. Vatikanum finden – bis in einzelne Argumentationsfiguren reichen da Déjà-vu-Erlebnisse.
Interessant, dass der Versuch, mit den Dogmatisierungen des Jurisdiktionsprimats und der Unfehlbarkeit des Papstes vor 150 Jahren ein für alle Mal Klärung in Richtung einer katholischen „Papstkirche“ vorgenommen zu haben, offenbar fehlgeschlagen ist – sonst wären die Diskussionen darum längst verstummt. Das Gegenteil aber ist bekanntlich der Fall, auch wenn die durch das Konzil 1870 festgeschriebene Papstzentrierung heute noch viele Reformbemühungen behindert.
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