AKKMA

"Aktion Familienfasttag": Von der Frauenarbeit zum Menschenrecht

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Frauen tragen die Hauptlast der Sorgearbeit. Ein Partnerprojekt der Katholischen Frauenbewegung auf den Philippinen zeigt, wie dadurch der Weg zu mehr Selbstbestimmung gelingen kann.

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Frauen tragen die Hauptlast der Sorgearbeit. Ein Partnerprojekt der Katholischen Frauenbewegung auf den Philippinen zeigt, wie dadurch der Weg zu mehr Selbstbestimmung gelingen kann.

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Im Hintergrund kräht ein Hahn, Stimmengewirr, spielende Kinder, Hundebellen. All das kann Dolores Dailisan nicht irritieren. Die Präsidentin der Nachbarschaftshilfe AKKMA in Mapulang Lupa, einem Bezirk im Großraum Manila, strahlt absolute Ruhe aus, während sie mit ihren Kolleginnen Elvira Ventura und Emelita Ablir von ihrer Arbeit, den Herausforderungen für Frauen in ihrer Siedlung und ihren Wünschen für die Zukunft spricht.

Das Gespräch findet aufgrund der schwierigen Bedingungen durch die Corona-Pandemie online, über Zoom, statt. Trotz der geografischen Entfernung von rund 10.000 Kilometern Luftlinie und einer Zeitverschiebung von sieben Stunden ist es ein Gespräch mitten aus dem Leben – ein Leben, in dem durch das Miteinander Mittel gegen Armut, Gewalt und Diskriminierung gesucht und gefunden werden.

AKKMA ist ein Akronym für den Namen der Nachbarschaftshilfe, der übersetzt etwa „Aktiv für die Frauen in Mapulang Lupa“ bedeutet. Im Jahr 2003 von der NRO „Partners in Health Care“ gegründet, hatte die Initiative ursprünglich die Hilfe bei Gesundheits-und Bildungsfragen im Fokus.

Mittlerweile hat sich das seit Beginn von der „Aktion Familienfasttag“ unterstützte Projekt zu einer Bewegung mit ganzheitlichem Ansatz gewandelt – und wird seit zehn Jahren auch direkt von AKKMA abgewickelt. Getragen wird es ausschließlich von Frauen.

Von Frauen für Frauen

Sie kümmern sich um die Menschen in ihrem Umfeld, betreiben ein Gesundheitszentrum, eine Bildungseinrichtung und organisieren Workshops zu den Themen Erziehung, Menschenrechte und Selbstbestimmung der Frauen. Durch ihre Tätigkeit betreiben die mehr als 340 Frauen, die als Mitglieder registriert sind, aber nicht nur aktive Nachbarschaftshilfe, sie tragen auch dazu bei, das Rollenbild in der Gesellschaft tiefgreifend zu verändern. „Ich war eine typische Hausfrau, bevor ich Teil von AKKMA wurde“, erzählt Dailisan.

Manchmal wundere sie sich, wie sie sich von einer introvertierten, schüchternen Frau, die davon überzeugt war, dass ihre Bestimmung im Führen ihres Haushaltes und in der Kindererziehung liegt, zur Präsidentin von AKKMA entwickeln konnte. Heute sei sie dankbar für die Gemeinschaft, habe ihren Wert als Frau erkannt und könne ihre Prinzipien verfolgen. Ihr erster Kontakt zu AKKMA war vor 15 Jahren: die Kindertagesstätte der Nachbarschaftshilfe. Sie dient bis heute als einer der wichtigsten Orte der Vernetzung. Hier werden Eltern zu den Themen Gesundheitsvorsorge, Kindererziehung und Menschenrechte informiert. Gleichzeitig können sie sich, je nach Fähigkeiten, bei diversen Tätigkeiten einbringen.

Dadurch konnte sich die Initiative in den letzten Jahren zu einem umfassenden Programm wandeln, bei dem die Verbesserung der Lebensumstände, etwa durch einkommensfördernde Maßnahmen, vor allem für Frauen und Kinder im Mittelpunkt steht.

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