Anfang in Hermannstadt/Sibiu

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Nun hat sie also begonnen, die 3. Europäische Ökumenische Versammlung in Hermannstadt/ Sibiu. Die Erwartungen im Vor-aus hielten sich in Grenzen. Wird es ähnliche Auf- und Durchbrüche geben wie in Basel und Graz? Viele sind skeptisch, ich schlage vor, warten wir das Ergebnis ab, wer weiß, was der Heilige Geist mit den Kirchen vorhat?

Die evangelischen Kirchen werden als jeweils selbstständige Kirchen und über die "Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE)" dabei sein. Sie werden sich bestimmt deutlich für eine Weiterentwicklung der Ökumene einsetzen. Zwei Anliegen sind es, die von der GEKE eingebracht werden. Zum einen wird es - nicht zuletzt aufgrund der Irritationen rund um das Dokument der Glaubenskongregation - eine Bekräftigung des Gesprächsangebotes an die römisch-katholische Kirche geben. Das Einheitsverständnis der GEKE, das von katholischen Kritikern manchmal als Absegnung des status quo missverstanden wird, soll der Inhalt dieser Gespräche sein. Die Mitgliedskirchen der GEKE füllen die Kirchengemeinschaft mit Leben und zeigen so, dass "Einheit in versöhnter Verschiedenheit" überzeugend gelebt wird.

Das zweite Anliegen ist das Projekt "Healing of Memories", das unter der Federführung der GEKE in Siebenbürgen durchgeführt wird. Die fünf historischen Kirchen der Region sind dabei, ihre Geschichte aufzuarbeiten und Projekte der Verständigung untereinander umzusetzen. Kirchen leisten als Friedensstifterinnen einen wertvollen Beitrag in ihren Gesellschaften. Aus evangelischer Sicht schulden wir den Menschen in Europa nichts anderes als das Evangelium, die Botschaft der Versöhnung. Versöhnung ist also das Stichwort, das dem evangelischen Beitrag in der europäischen Ökumene seine Note verleiht.

Der Autor ist Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche A.B.

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