Spirituelles Wegenetz Benedikt-Pilgerweg - Vom benediktinischen Ursprungskloster Montecassino in Italien bis nach Schottland, zum nördlichsten Benediktinerkloster Europas, soll die Route des Benediktwegs einmal führen. - © Verein „Benedikt be-WEG-t“

Benedikt-Pilgerweg: „Wie ein Baum mit vielen Ästen“

19451960198020002020

Der Verein „Benedikt beWEGt“ organisiert einen Pilgerweg von Kloster zu Kloster quer durch Europa von Italien bis Schottland – und wurde dafür mit dem Preis der Orden 2021 ausgezeichnet. Pater Siegfried Stattmann über die spirituelle Ausrichtung dieses Wegs.<br /> <br /> &nbsp;

19451960198020002020

Der Verein „Benedikt beWEGt“ organisiert einen Pilgerweg von Kloster zu Kloster quer durch Europa von Italien bis Schottland – und wurde dafür mit dem Preis der Orden 2021 ausgezeichnet. Pater Siegfried Stattmann über die spirituelle Ausrichtung dieses Wegs.<br /> <br /> &nbsp;

Werbung
Werbung
Werbung

Der Benediktinerpater Siegfried Stattmann aus dem Stift St. Paul im Kärntner Lavanttal ist der geistig-spirituelle Vater des Benedikt-Pilgerwegs. Ganz im Sinne des heiligen Benedikt legt er großen Wert auf die Dimension des pilgernden Offenseins für alle.

DIE FURCHE: Pater Siegfried, sind Sie selbst ein geübter und von vielen Geh-Kilometern geeichter Pilger?

Pater Siegfried Stattmann: Mit zunehmendem Alter und aufgrund einer Fußverletzung halte ich mich mittlerweile damit eher zurück, aber mein Glauben wurde natürlich auch durch Pilgern und Wallfahrten geprägt. Wobei mir der Unterschied wichtig ist: Pilgern hat für mich eine starke ökumenische Dimension, während Wallfahrten eher katholisch eingefärbt sind. Man kann beides gut verbinden, aber prinzipiell gehen Wallfahrer als Katholiken betend eingefärbt auf ein bestimmtes Ziel zu, während Pilger in der Hoffnung gehen, das zu finden, was sie suchen. Ich will nicht, dass man über diese Dimension des pilgernden Offenseins katholisch drüberf.hrt. Vor allem bei jungen Menschen ist das wichtig. Pilgern lässt zu, dass auch andere Dimensionen ins Gespräch gebracht werden. Deswegen eröffnen wir die Pilgersaison jedes Jahr in ökumenischer Form gemeinsam mit der Pastorin aus unserem Stiftsgymnasium.

DIE FURCHE: Stand dieser Gedanke des Offenseins auch am Anfang des Benediktwegs?

P. Siegfried: Als wir vor über zehn Jahren das Projekt starteten, waren uns Nachhaltigkeit und Spiritualität wichtig. Wir wollten zeigen, dass es sich dabei nicht nur um ein rein touristisches Modell handelt. Im Rückblick sind wir stolz, dass wir damit die Schwerpunkte richtig gelegt haben. Wir wollten, dass dieser Weg für jeden Menschen ein Segen wird – und hoffentlich auch die Begegnungen in den Klöstern. Der heilige Benedikt sagt, dass die Klöster für alle Fremden offen sein sollen. Viele Pilger, die seither auf dem Benedikt-Pilgerweg unterwegs waren, geben uns recht: Die Sehnsucht nach Spiritualität ist groß, und die ausgewählten, großteils benediktinischen Raststationen haben sich wirklich bewährt.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung